Nagual

Montag, 20. April 2015

Tasche & Lendenschurz

Damit ich mal was anderes sehe, als immer nur Jaguarfell und lange Haare, habe ich die letzte Zeit mehr Augenmerk auf das Beiwerk gelegt.

Nagual wird eine dreieckige Tasche tragen, ganz der Affinität der Buya für Dreiecke geschuldet.

Ich habe sie aus Leinenstoff genäht, der noch vom Lendenschurz und diversen Taschen übrig war. Derzeit bin ich dabei die Maschinennähte mit Handnähten mit Wollgarn zu kaschieren.
Da ich aufgepasst habe keine unnötig sichtbaren Nähte zu fabrizieren, ist das sehr entspannend.

In die Tasche kann Nagual später dann seinen ganzen Krempel stopfen, den er fürs tägliche Leben braucht. Selbigen erzeuge ich auch derzeit... Totems, Messgeräte wie z.B. seine Sonnenuhr, Nahrungsbeutel für seine Insekten-Snacks... etc. pp.

Ich werde noch einige Stickarbeiten auftragen, vor allem auf den Deckel. Vermutlich bleibe ich meinem Credo treu und verwende nur Symbole aus meiner persönlich erdachten Welt. Aber ich hab noch einen von mir gestickten Apfelbaum, der sich evtl. gut machen würde... mal sehen.

Der Lendenschurz ist mittlerweile auch im Ausschmückungs-Stadium angekommen.

Passform als solches hat er ohnehin keine, aber er lässt sich jetzt besser anlegen, weil ich die Stoffkanten verziert habe. Dadurch ist er griffiger. Der doppelte Leinenstoff liegt gut am Körper.

Auf den Schild an der Front werde ich auch noch eine Stickarbeit aufnähen... vielleicht etwas typisch buyaisches. Eine Schutzgottheit vielleicht. Tzual wäre eine gute Wahl.

Momentan überlege ich noch, ob es sich lohnt kleine Metallaplikationen anzubringen. Die Buya selbst kennen zwar kein Metall, aber Nagual hat ja nun das aventurische Festland kennengelernt. Vielleicht fasziniert ihn ja dieses seltsame glänzende Zeug so sehr, dass er sich davon etwas an die Klamotte näht.

In jedem Fall sieht es angenehm aus was ich da zusammengenäht habe. Hätte nicht gedacht dass ich so schnell gute Ergebnisse erziele. Schließlich ist das der erste Ansatz und prompt hat alles geklappt.

Schweif

Nagual's Schwanz ist mittlerweile fast fertig. 

Die gängigen Methoden, wie andere Tierwesenbauer ihre Schweife herstellen, erschienen mir für mein Projekt als zu unpassend.

Ich verlegte mich auf ein Innenleben, bestehend aus einem langen fest vernähten Schlauch aus Leinenstoff, gestopft mit Schaumstoffschnipseln die ich mir von meinem Kumpel Skalli geholt hatte - er hatte sie noch vom Ausschneiden seiner Beinpolster übrig.

Das Stopfen und Pressen der Füllung nahm die meiste Zeit in Anspruch.
Nun wäre es allerdings nicht formstabil gewesen und würde mehr oder minder nutzlos lasch herunterhängen. Deshalb habe ich den Schlauch mit 3mm Flz-Sicherungsdraht aus Kuper/Aluminum umwickelt. 
Jeder andere Draht hätte es auch getan, aber ich wenn ich den Schrott schon übrig habe...

Durch die Umwindung des Kerns mit Draht wird der Schweif formbar und federt bis zu einem gewissen Maß. Er wirkt jetzt sehr natürlich in seiner Bewegung. Zudem ich die Spitze gern nach oben geschwungen haben wollte.
Ich bin noch am sinnieren, wie ich ihn letztlich am Anzug befestige. 

Das Fell habe ich dann mittels sehr reißfestem Polyestergarns am Unterstoff, also dem Kern aus Leinenstoff, befestigt. Hierzu habe ich diverse Blindstiche gesetzt und das Fell so erstmal fixiert.
Schlußendlich habe ich es dann auf Spannung gezogen um die Falten zu minimieren und es dann einen langen schmalen Grat entlang mit dem Leinen vernäht.

Der entstandene Wulst diente mir dann als Befestigungsgrundlage für den "Aalstrich" den Nagual hat. Zudem straffte das Aufnähen des kastanienbraunen Fells auch noch den Bezugstoff des Schweifes.

An der Spitze habe ich einen dreickiges Stück des Langhaarfells aufgebracht, da Nagual eine flauschige Schwanzspitze hat, wie alle vom Volk der Buya.

Bedingt durch Biegung und veränderbare Form des Schweifes, bilden sich mal mehr mal weniger Falten. Da ich allerdings bei lebenden Exemplaren diverser Raubkatzen ähnliche Phänomene beobachten konnte, sehe ich dem gelassen entgegen.

Generell habe ich mich nochmals eingehend mit Raubkatzen beschäftigt und erst jüngst wieder diverse Dokumentationen mit Argusaugen angesehen. Ich muss sagen, ich habe mich von der vermeintlichen Faltenlosigkeit dieser Tiere blenden lassen. Gerade an Nacken, Hals, Schulter, Hüfte und Schweif bilden sich innerhalb der Bewegung zwangsläufig Falten im Fell... Man muss ja nur seinen eigenen Körper beobachten und stellt dort auch Faltenwurf fest.
Vermutlich habe ich mich von der Hetze der Tierwesengegner im Internet verunsichern lassen.

Ohnehin traurig, was mir jüngst wieder Skalli erzählte. Es scheint ja immer rassistischer zu werden, in der Rige der "Altehrwürdigen". Aber mir soll es gleich sein - Nagual ist perfekt wie er ist. (Zumindest solange, bis ich ihn neu auflege)