Nagual

Montag, 25. Mai 2015

Statusbericht

... langsam aber sicher bin ich mit dem Lendenschurz recht zufrieden. Jetzt fehlt nur noch der "Durchgang" für den Schweif von Nagual - aber dafür muss ich denselben erstmal am Kostüm schlussendlich befestigen. Zum Glück hab ich ja nun erstmal genug Zeit und Muße dazu.


Wenn endlich der Gips ankommt, kann ich mich dann voll und ganz der Maske widmen.
Es soll eine Teilmaske werden, wenn es so klappt wie ich es mir vorstelle. Vollmaske nur im Falle des Falles dass es nicht so rüberkommt wie gedacht. Als Vorgabe hab ich mir mal die Gesichtszüge von Geparden herangezogen, da deren Zeichnung angenehm beim Vertuschen der Übergänge hilft.

Die Fingerkuppen der Pfoten werden nun doch mit Schaumstoff leicht unterfüttert, zweck dem weil es besser aussieht. Bin derzeit am einnähen, gibt noch keine Bilder - fehlen noch 7 Finger.

Hier mal ein Bild vom frisch gestickten und mehr oder minder rudimentär aufgenähten Namensemblem für Nagual's Lendenschurz.

Hab mich gestern meditativ mit Kordeldrehen und annähen befasst, bis irgendwann im halb vier nachts.

Danach trieb mich die Nähmaschine in den Wahnsinn, weil sie ständig beim Sticken blockierte. Nach einer nervenaufreibenden Abschmier- und Reinigungsaktion und der zigfachen Rumprobiererei an notdürftig aufgespannten Stofffetzen hat sie sich dann doch bequemt, wenigstens das gelbe Symbol fertig zu sticken. Auch wenn es zur Folge hatte dass mir eine der Sticknadeln an der Stopfplatte abgebrochen ist...

Wobei ich immer noch rätsle wie das überhaupt passieren konnte.
Ansonsten näht das Mistding eigentlich wie der Teufel. Nunja.

Ursprünglich sollte das Emblem der Namenssymbole Naguals dort drauf,
also Na - Gu - (T)Al "Frohsinn der Sonne"
Aber nach diesem Massaker an meiner Sticknadel hab ich erstmal die Nase voll.
So bleibt es eben nur bei Na-Gu... ist eh ganz passend, weil Spitzname, etc. pp.
Notfalls näh ich von Hand die Sonnenstrahlen oben drüber.

Seit ich die Sprache und Schrift ausgebaut habe, hab ich nichts als Arbeit.
Zwei Tage lang hab ich damit verbracht alle Einträge auf der Homepage zu durchforsten und der neuen Grammatik anzupassen - und bin noch nicht fertig.
Jetzt fehlen mir noch 16 Monatsnamen, 160 Wochennamen und 50 der insgesamt 120 Laut-Symbole. Aber dann kann ich endlich an den Bau der Kalendersteine und die Schrift der Buya-Kodices gehen.

 An der Unterkannte hab ich ein Stück Velour aufgenäht und mit Ziernähten so aussehen lassen als sei es mal eben drüber genudelt worden... mir fiel auf dass die Kante recht gefährlich lebt, wenn man sich im Alltag hinkniet oder irgendetwas anderes tut, als nur malerisch rumzustehen. Deshalb dieser "Abnutzungsschutz" a la Buya.
Rundrum verläuft eine relativ langweilige Ziernaht aus zwei verschiedenen Fäden...

Aber mir gefiel die Idee, weil es nahezu identisch auf einer spanischen Zeichnung zu sehen war, aus der Zeit der Conquista Südamerikas.

Mir fiel außerdem keine sinnvollere Möglichkeit ein das Ding etwas harmonischer zu gestalten, ohne es übertrieben zu verzieren.

Heute werd' ich mich dem Fellbesatz an Armen und Beinen widmen.
Es ist immer noch etwas verzwickt, da ich nicht weiß wie ich das Problem löse.

Die Handschuhe als solches bekommen natürlich einen Langhaarfellbesatz, aber der muss ja nun irgendwie mit dem Besatz an den Armen "zusammenwachsen", sieht ja sonst blöd aus, wenn man da eine Trennstelle sieht. Ebenso an den Füßen.

Jetzt kreisen in mir diverse Ideen umher, die alle einen Krieg gegeneinander führen und es sich irgendwie herausstellen muss, welche Idee gwinnt... Klettverschluß, Druckknopf, Bandzug, Gummizug, Sicherheitsnadel... sie alle ringen miteinander und mir tut der Kopf weh.

Vermutlich wird der Klettverschluß Mittel der Wahl werden, zumindest hat er derzeit die Oberhand.

Nebst quält mich die Frage nach den Fußsohlen.
Ich möchte doch gerne "barfuß" rumlatschen können, nur mangelt es mir an guten Ideen, wie ich Nagual einen Besatz aufnähen kann, der diese Strapazen einigermaßen abkann. Zumindest ab und zu soll das klappen, wenn der Buya mal Freizeit hat.
Irgendwann wollte ich diesbezüglich über hartes Gieß-Silikon nachdenken - aber das is mir derzeit einfach viel zu teuer. Hier kommt mir also auch bald der Kampf der Titanen ins Haus.

Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir derzeit die Maske.
Form und Vorstellung hab ich massenhaft, nur die Umsetzung derselben wird mich eine Weile quälen. Nebst ich meine Airbrushpistole und Kompressor schon eine Ewigkeit nicht mehr benutzt habe.

Derweil ergötze ich mich an den Buya-Leckereien und muss mich zügeln die Viecher nicht jetzt schon zu verspeisen.

Snack-Insects
Kann ich nur empfehlen.
Etwas teuer im Verhältnis - Fischköder kriegt man für nen Bruchteil - aber dafür schmecken die Viechers auch richtig gut.


Aktuell überlege ich ob ich mir auch nen Schwung "Würmer" zulege... mal sehen.


Und weil mir ja soooo langweilig ist und ich ja überhaupt nichts zu tun hab, form ich mir Götzenfiguren aus Ton um sie später zu bemalen...

Ja, so in etwa sieht es derzeit beim Nagual aus.

Wenn es was bahnbrechend neues gibt, schreib' ich weiter.

Samstag, 16. Mai 2015

Fell-Handschuhbau im Detail

Wie angekündigt, nur etwas verspätet, hier die genaue Beschreibung des Fellhandschuhbaus.

Ich sage es gleich zum Beginn: Es ist kompliziert und nervtötend, also kalkuliert mindestens einen Fehlschlag mit ein. Denn hierfür gibt es keine Maße, keine Schablone und auch wenig Hilfen. Die einzige Schablone ist Eure Hand... den Handschuh zu nähen ist erstaunlich simpel, aber die Polster sind der Wahn schlechthin.

Ich sage das nur, weil es in wirklich allen Ratgebern im Internet zur Seuche geworden ist, alles zu simplifizieren und einem eine Geschichte vom Gaul zu erzählen, wie einfach und lockerleicht doch alles sei... mir persönlich ist es jetzt Wurst ob ihr mich für einen unbegabten Nähtrottel haltet, aber ich kann nur sagen, es ist schwer und wer es geschafft hat, weiß was ich meine.

Nun denn... so geht's:

Wie ich schon hier schrieb, ist das Nähen des Handschuhs als solches keine große Sache.
Hand mit gespeizten Fingern auf den Stoff legen, Kontur abzeichnen, überall eine Zugabe von 5-10mm einzeichnen, Beugen markieren, einschneiden, heftnähen, anziehen, korrigieren, schlußnähen. Fertig.

Die Bilder hierzu stehen im verlinkten Beitrag und erklären diesen Prozess soweit ganz gut.

Da ist er nun, der fertige passgenaue, schöne linke Handschuh. Auf links gekrempelt.
Wenn Dein Handschuhe so aussieht, oder besser, Glückwunsch... denn jetzt wirst Du ihn zerschneiden müssen ^^.

Die Passform wird sich nochmals verändern - er wird enger werden, weil die Nähte den Stoff straffen (sie "verbrauchen" ja Stoff). Es ist also sinnvoll wenn der Handschuh vorher minimal größer war als gedacht.

Markiere Dir alles gut! Mache nie den Fehler der mir unterlief - zwar gute Arbeit, aber an der OBERseite.

Wenn Du die Kontur des späteren Polsters eingezeichnet hast und zufrieden damit bist, schneid das Loch aus. Mach es minimal kleiner als das spätere Polster - im Schnitt 3-5mm kleiner. An den engen Biegungen kannst Du fast auf Maß schneiden - das zieht das Polster später besser in Form.
 Erstmal ein kleines Loch in die Mitte. Zerschnippel die Ausschnitte nicht - sie dienen Dir später als Vorlage für das Polster aus Velourleder. Damit wird es leichter die Form zu treffen und die Polster trotz Schaumstofffütterung sinnvoll zu vernähen.

Die Schnittkannte sollte so sauber wie möglich sein, wenn Einschnitte da sind kann es dazu führen, dass sich später ein Riß bildet, weil auf die Kante ziemlicher Zug kommt.
Arbeite deshalb am besten mit einer sehr scharfen Schere.

Der Zug an den Nahtkanten ist ohnehin ein Problem. Die Naht muss einiges aushalten wenn man seine Hände benutzt. Einige Heftnähte aus doppelt genommenen Baumwollgarn sind mir sofort gerißen als ich einmal testhalber etwas gegriffen habe... nimm also am besten Polyestergarn und vernäh es ordentlich mit genügend Zugabe am Rand des Ausschnitts.
Hast Du alle Löcher erzeugt und bist glücklich, ist die Sache schonmal geschafft.

Pass bloß auf das Du nicht die andere Stofflage erwischt, sonst hast Du eine Narbe auf dem Handrücken.

Die Fingerkuppen kommen später. Jetzt soll es erstmal um die ausschlaggebenden Handpolster gehen. Wenn hier die Löcher nicht passen, ist der Handschuh sowieso hinüber...


Die Stücke die Du nun übrig hast, sind Deine Schablone für die Polster.
Man schneidet aus dem Velour eckige Stücke, schlachtet eine alte Schaumstoffmatratze und schneidet aus ihr passend große dreieckige Stücke (also von der Draufsicht her dreieckig).
Die schnippelt man sich nun in eine mehr oder minder runde Form. Es muss jetzt nicht glatt wie eine Orange werden... das zieht sich unterm Velour schon glatt. Wichtig ist eher die richtige Dicke. Nach Außen hin sollen die Ballen dünner auslaufen.

Den Überschuß an Velour schneidet man konturgerecht ab und vernäht das Ganze grob mit Heftgarn.

Dann gehts ans Einnähen... und das ist mehr als kompliziert. Du hast keinen Anhaltspunkt in welchem Winkel und von welcher Position Du nun anfangen musst zu nähen. Deshalb legst Du das Polster erstmal auf und steckst es mit Stecknadeln fest... wenn Du Glück hast, findest Du eine markante Stelle, die Dir als Orientierung dient.

Wichtig hierbei ist jetzt dass Du den Stoff nicht zu arg ziehst um ihn am Polstersaum festzunähen, sonst verkürzt Du die Handinnenfläche massiv und Du wirst später nicht mehr in den Handschuh reinkommen.

Genäht wird so, dass man die Nähte später nicht sieht. Also legst Du den Saum des Polsters auf die Innenseite der umgeschlagenen Kante des Lochs... fürchterlich zu erklären.

Wenn Du es vor Dir liegen hast und überlegst wie man die Naht später nicht sieht, wirst Du es vermutlich verstehen.
Generell musst Du nur darauf achten, dass das Polster auf die farbige gemusterte Kante des Lochs genäht wird, nicht auf die Innenseite des Stoffes. Du nähst also auf die rechte Seite des Stoffes... im Grunde wie bei einer üblichen Naht auch, nur sieht es hier eben mordsmäßig skurril aus.

Es ist eine echte Fummelei. Versuch möglichst so zu stechen, dass Du immer noch ein wenig des Schaumstoffes im Polster erwischt, dann wird die Kante glatter und der Übergang zwischen "Haut" und Fell wird deutlicher... so sieht es dann auch aus, als würden die Polster aus dem Fell wachsen.

Ein guter Anhaltspunkt für die Stichposition ist die Heftnaht, die man vorher gesetzt hat. Wenn man immer minimal nach innen einsticht um fertigzunähen, sollte der Übergang perfekt passen.

Es kann passieren das Du feststellst das Du zuviel Stoff des Handschuh's "über" hast. Dann sind entweder deine Polster zu klein geraten, oder Du hast den Stoff ungewollt zu arg gekürzt, mit Deiner Naht.
Hier hilft leider nur auftrennen und von Vorn anfangen. Habe ich auch oft gehabt. Meist langt es, wenn man die letzten 3-4cm Nahr auftrennt. Aber Du kannst sonst nichts anderes tun, denn wenn Du trotzdem weiternähst, wird sich eine riesige Falte bilden oder, noch schlimmer, der Handschuh ist unbrauchbar.

Anders rum kann es auch sein dass man zuviel Polster "über" hat. Je nach Form des Polsters ist das aber weniger schlimm. Dann kürzt man es einfach entsprechend und näht es trotzdem fest. Die Form durch das Loch haben die Ballen später sowieso. Zumindest die Kontur... Wölbung und Ausprägung hängen natürlich vom Schaumstoff ab.

Wenn Du, wie ich, kleine Falten auf den Ballen möchtest, die an die Ballen von Katzen oder Hunden erinnern, dann musst Du einige verspannende Stiche auf der Außenseite (der sichtbaren Seite) des Polsters machen... aber natürlich im Handschuhinneren, wo man sie nicht sieht.
Du verkürzt an der Außenkannte des Polsters durch vier oder fünf Stiche den Stoff und ziehst ordentlich dabei an... dann wird sich der Stoff oben in diese Richtung ziehen und eine Faltenlinie bilden. Ist ein bisschen Geschmackssache und Ausprobieren dabei. Aber zumindest kann man jetzt rumprobieren ohne den Handschuh noch kaputtmachen zu können.

Die Polster müssen stramm sein, nähe sie also lieber eine Spur enger. Denn der Horror ist es, wenn man dann merkt dass sich im Inneren der Schaumstoff bewegen lässt. Ein paar Blindstiche helfen hier, mit farblich passendem Garn, sind aber eher die Notlösung.

Ich bin sicher dass man das auch kleben kann... aber ich vertraue eigentlich nur Nähten. Die Ansprüche die man an Klebstoffe stellt sind teils arg überzogen. Eine derart belastete Fläche, Scher- und Schälkräften ausgesetzt, auf einem saugenden Material, kann eigentlich nie lange geklebt halten.
Aber man könnte sich das Leben leichter machen, wenn man beides verwendet - Klebstoff und Naht. So wird eventuell der Bau leichter.

Ein paar Fäden sieht man hier zwar noch, aber die kann man notfalls mit ein bisschen Geduld vertuschen... je besser man wird, desto weniger Fäden sieht man letztlich. Ganz vermeiden wird man sie wohl nie können.

Die Fingerkuppen habe ich bislang noch nicht, da ich noch unschlüssig bin ob sie auch unterfüttert werden wie die Handballen, oder aus glattem Stoff sind.

Ich tendiere derzeit zum glatten Stoff.

Der Eindruck dieser Handschuhe ist jedenfalls sehr ansprechend. Außerdem heißt es von anderen Leuten, es sei ein ulkiges Gefühl wenn ich jemandem damit die Hand gebe... im Großen und Ganzen bin ich demnach sehr zufrieden.

Pfoten-"Strümpfe"

Heute soll es mal um die Pfoten meines Buya gehen...
Ich habe lange gegrübelt wie ich die Pfoten letzten Endes fertigbringe und war lange unschlüssig. Mir war es dann doch zu wichtig auch mal "barfuß" rumlatschen zu können, wenn es das Wetter hergibt und nicht immer Stiefel tragen zu müssen... außerdem erinnerte mich das zu sehr an den "Gestiefelten Kater" und die Geschichte hab' ich als Kind nie gemocht.

Pfoten aus Schaumstoff, die mehr in die Katzenform gehen, sind für meine Buya nichts, weil die Buya viel menschlicher aussehen, demzufolge auch fünf Zehen haben.

Tja... Lösung war letzten Endes das Joggen.
Es wird immer mehr unter Profi-Langstreckenläufern zum Trend, sich Zehenschuhe anzuziehen, um das Barfußlaufen zu ermöglichen. Soll gut für die Kniegelenke sein, etc. pp. Ich wollte mir auch solche Schuhe zulegen, sind mir aber zu teuer. Deshalb hab ich mir kurzerhand "Schutzsocken" aus stabilem Velour gezimmert und gummiert. Funktioniert auch, sieht nur skurril aus.
Ganz nach dem Survival-RüdigerNehberg Credo: Mach es selber!

Die Idee habe ich nun für Nagual übernommen.
Ich bekomme also Zehensocken verpasst, mit denen ich nötigenfalls auch bar dem Fuße rumlatschen kann, ganz ohne Sandale/Schuhe.

Wie läuft der Bau denn ab?
Ja... so:

Als erstes muss man sich mal das passende Stück Stoff suchen.
Bei einem Muster wie meinem Katzenfell ist es natürlich von Belang, wo man nun den Fuß platziert. Ich wollte möglichst weiße Fußsohlen haben, wobei der Übergang im Muster schräg, bzw. geschwungen fällt, weshalb der große Zeh oder die letzten zwei kleinen dunkler ausfallen würden, gleichgültig ob ich nun von rechts oder links schneide bzw. Stücke schneide...
Die Stich des Fells kommt auch noch bei der Überlegung zu tragen. Es sieht blöd aus, wenn das Bein richtig gestrichen fällt und der Fuß dann dagegen läuft.
Ich entschied mich deshalb dafür, dass Nagual einen dunklen großen Zeh hat.
Produzierte auch am wenigsten Verschnitt.

Das Muster an der Oberseite wird naturgemäß durch die Wölbung des Spanns Falten werfen. Dass lässt sich kaum vermeiden, außer man schneidet ein Stück Stoff heraus und vernäht es innenseitig, was dann aber zu einer "Narbe" auf dem Fußrücken führt... wie man es dreht, der Fuß hat seine Besonderheiten - ich denke ein paar Falten über den Zehen sind in Ordnung. Man kann es nachträglich vielleicht noch mit Gummigarn straffen.
Nun schneidet man ein entsprechend passendes Stück aus dem Stoff.

Die Kunst besteht jetzt darin, die richtigen Schnitte zu setzen, damit man später genügend Stoff hat, um alle Zehen zwar eng aber passend zu nähen.

Am ehesten geht es, wenn man seine Zehen so weit auseinanderspreizt wie es geht und dann mit einem Stift Markierungen einzeichnet. Der Schnitt muss bis genau in die Beuge zwischen den Zehen reichen. Reicht er nicht weit genug, oder zu tief, wird der "Schuh" niemals richtig passen. Am schlimmsten sind zu tiefe Schnitte, weil dann die Naht zwischen den Zehen reibt. Also lieber zu kurz als zu weit schneiden.

Das fertige Segment sieht dann so aus ->

Es ist noch eckig, was aber egal ist, da die Rundung der Zehen ohnehin nicht so ausgeprägt ist wie bei den Fingerspitzen. Das korrigiert man dann beim Heftnähen und gelegentlichem Anprobieren. Es lohnt also nicht jetzt schon eine Zehenform zu schneiden.

Markiert Euch tunlichst wo oben und unten ist... denn man vertauscht die beiden Fellstücke viel zu leicht und plötzlich näht man das obere Stück vom linken Fuß an die Unterseite vom rechten Fuß und der Fußrücken ist plötzlich weiß. Is mir alles schon passiert.
Oder man macht einen Fuß nach dem anderen.
Geduld zahlt sich dann eben doch meistens aus.
Am Anfang habe ich vorsichtigerweise erstmal alles grob geheftet. Empfiehlt sich auch generell. Nur die Ungeduld schlägt auch hier Breschen, deshalb habe ich es bei den anderen Stücken vermieden.

Man kann hierbei den anderen Fuß, also für den rechten Socken den linken Fuß, in den umgekrempfelten Socken stopfen und dann dicht an seinem Zeh vorbei nähen... is was für Mutige und Leute die wissen wohin sie stechen. Also bitte nicht den Fuß am Stoff festnähen!

Hat man dann alle Zehen erfolgreich vernäht, kann man das Frontsegment des Socken auf rechts krempeln und mal am richtigen Fuß anziehen.
Bei meinem kurzen Fell ist es unerheblich ob man ihn rechts oder links anzieht. Ich kann nicht sagen wie es mit längerem Fell wäre, vermutlich allerdings würde er einem viel zu eng vorkommen.

Besonderes Augenmerk beim Vernähen sollte man auf die Beugen und Zwischenräume bei den Zehen legen. Wenn man nicht weit genug eingeschnitten hat und trotzdem zusammennäht, kann man später die Zehen nur schwer seperat bewegen und es wird spannen.

Das klingt erstmal harmlos, aber beim Gehen bewegt man alle Zehen und nach einigen Minuten bekommt man Rieb- und Druckstellen. Deshalb notfalls hier die Heftnaht auftrennen und nachbessern.

Auf dem Bild ist vielleicht zu sehen was ich meine. Es ist ein bisschen Schätzerei dabei, weil man die Wölbung des Fußes noch einbeziehen muss. Beim großen Zeh sollte man eher 5-7mm weiter schneiden und dabei nur nicht vergessen dass man auch Nahtzugabe braucht... die Luft kann man schließlich nicht vernähen.

Wenn alles geklappt hat sieht der geheftete Socken letztlich so aus <--

Die Zehen zeichnen sich klar ab, er sitzt straff, wirft keine störenden Falten und das Muter passt wie gewünscht.

Die sichtbare Naht wird nach dem Schlußnähen und dem Herausziehen des farblich unpassenden Heftgarns zur unsichtbaren Naht.

Was unvermeidbar bleibt, sind Musterdruchbrechungen. Es ist nicht mögich den Fuß wie "aus einem Stück" gegossen zu nähen, außer man hat einfarbiges Fell. In meinem Fall ist das aber nicht weiter schlimm, weil noch Besatz draufkommt und noch Nagual's Fußballen fehlen.
Hierzu kommt dann stabiles Kunstleder drauf, wobei ich hier noch die Materialien abwäge und teste.
Der weitere Socken wird dann mit Stoffstücken und einer rundumlaufenden Naht ergänzt, die über dem Spann V-förmig zusammenläuft. Hier kommt eine Art "Zunge" hinein, um Spiel zu schaffen, damit man das Dingens auch an- bzw. ausgezogen bekommt.

Die Ferse wird durch zwei Nähte an der Seite des Fußes gebildet. Man näht hierzu eine Falte in den Stoff, im 90° Winkel und 45° Winkel. So dass sich der Überschuß zusammen rafft. Man kann ihn dann abschneiden, wenn die Passform stimmt.

Linker und rechter Fuß unterscheiden sich nur unwesentlich voneinander. Ich hoffe zumindest dass man mit der Musterung leben kann.

Letztlich wird Nagual ohnehin noch Sandalen bekommen.


Die Socken werden schlußendlich mit Klettverschlüssen zusammengehalten. Durch die stramme Passform rutschen sie kaum, lediglich die Stulpe über dem Knöchel liegt locker auf.

Es ist vielmehr ein Problem die Dinger überhaupt an- bzw. auszuziehen!


Wie sie sich naß tragen, weiß ich noch nicht. Ich wollte sie von innen zumindest rudimentär imprägnieren, damit ich nicht dauernd in einer matschigen Soße rumlaufen muss... aber ganz vermeiden wird sich das natürlich nie.

Für abartig schlechtes Wetter braucht Nagual deshalb doch noch Stiefel bzw. Schuhe.

In Ermangelung "historischer" respektive "larpiger" Sandalen, habe ich meine eigenen herangezogen, um dem Eindruck Farbe zu verleihen.

... ich persönlich bin vom Eindruck überzeugt und denke, man kann sehen dass es sich um die Füße eines Katzenwesens handelt.

Ich hoffe die Darstellung hilft weiter, sofern sich DAS überhaupt jemand antun will. Es dauert lange, weil man gefühlt jeden zweiten Stich der Heftnaht neu setzen muss, gerade bei der Anpassung der kleinen Zehen.
Für einen Socken habe ich etwas über einen Monat gebraucht und er ist bislang noch nicht besetzt und Krallen fehlen auch noch. Aber wenn man einen gemacht hat, wird man auch schneller. Der Zweite (also der rechte Fuß) ist jetzt fast genauso weit wie der Linke und mit dem habe ich Anfang Mai begonnen.

Wären mir die Pfoten/Füße meines Buya nicht so wichtig, ich glaube ich hätte längst eine viel viel einfachere Lösung gewählt... ein beklebter Schuh oder sowas.

Bei den Handschuhen ist es ja genauso gewesen. Ach das muss ich auch noch schreiben, wie man den nun genau macht... werd ich sofort tun.