Nagual

Mittwoch, 30. September 2015

Nagual 2.0

Was macht man, wenn man einen Buya fertiggestellt hat?
 - Richtig! Man macht gleich den Nächsten.

Das ist wie beim Reiten. Wenn man runter fällt, gleich wieder aufsteigen. Wobei man vielleicht vorher das Pferd um Erlaubnis fragen sollte.

Meine Vermutung ist ja, dass man als Bastler eine Art von Masochismus entwickelt, was die Qualen und Leiden bei der Arbeit anbelangt. Das ist im R/C Modellbau so, weshalb sollte es im LARP anders sein?

Fertig ist man ohnehin niemals und es gibt immer zig Dinge die verbessert werden könnten. Außerdem geht ja beständig jedes mal etwas zu Bruch.
Ein bisschen Schwund ist immer.

Den Kämpfen fiel zum Beispiel mein rechter Beinabschluss zum Opfer. Der Reißverschluss quittierte gen Con-Ende den Dienst *g*.
Gut das ich noch kurz vorher einen Gummizug eingenäht hatte, der hielt das Bein auf Position.
Deshalb hat man immer Nadel und Faden, Sicherheitsnadeln und Klebstoff dabei. Erst hatte ich 'ne Heftnaht drüber, aber die gab auch über kurz oder lang wiederum nach. Da retteten mich dann die Sicherheitsnadeln.

Ansonsten gab es wenig Verluste. Eine Ziernaht am Lendenschurz erlag ihren Verletzungen nach zähem Überlebenskampf, als ich das zweite Mal drauf latschte. Und einige Stellen der Latexmaske blättern ab, weil ich den Untergrund nicht ganz talkumfrei hatte, als die neue Schicht drüber kam.

Nichts was mich schockiert hätte.

Aber das ist so oder so erstmal nebensächlich, denn...

... Nagual bekommt eine Runderneuerung.

<-- "alte" Maske
neue Maske -->

"Ey, der Typ spinnt. Nu macht er gleich noch eine, dabei sah die andere ganz passabel aus!"

Zu meiner Verteidigung muss gesagt sein, dass ich weder mit der alten, noch mit der neuen Form zufrieden bin. :P

Aber es geht hauptsächlich um Passgenauigkeit und Tragekomfort. Außerdem ist mir bei der Alten der Mund etwas misslungen. Zudem waren die Kontaktflächen zum ankleben zu klein, insbesondere unter der Nase.
Deshalb sah es meist so aus, als habe Nagual gar keine Oberlippe.

Außerdem sind die Ohren (zu) asymmetrisch geraten und die "Mähne" möchte ich etwas weniger dunkel bepinseln... wenn ich es überhaupt nochmal tue.

Des weiteren hat Nagual jetzt ausgeprägtere Augenwülste über den Augen und bekommt dort jeweils zwei Tasthaare... macht ihn raubkatziger.

Gemacht wurde das Geraffel wie die andere Maske auch, eigentlich wie jede andere Latexmaske die man so kennt.

Ich persönlich weiß nicht wieso allen anderen Tierwesenbauern ihre Gipsköpfe kaputt gehen... weder meiner, noch der von Skal, ist beim Abnehmen der Masken, sowohl bei Latex als auch Linothorax, kaputt gegangen.
Und die Lino-Maske saß wirklich stramm... was hab ich an dem Ding zerren und dehnen müssen. Selbst die Wolfsnase aus Ton blieb heil.
Vielleicht einfach Glück.

Jedenfalls habe ich die alten Applikationen aus Ton entfernt und durch neue ersetzt.

Darauf kam dann wie üblich die Latexmilch, in mehreren Schichten. Insgesamt 5.
Zum Schluß in Grundierung (weiß) und dann in erster Deckschicht (ocker/gelb).

Als Farbe dient mir, wie bisher auch, schlichte Abtönfarben für 2,99 die Pulle. Bis die alle ist, hab ich 30 Naguals gegossen.

Am schwierigsten sind und bleiben die Zeichnungen. Aber ich glaube so langsam bekomme ich Übung darin. Es sieht auf jeden Fall anders aus als zuvor.

Schwer ist vor allem nicht zuviel zu machen. Weniger ist tatsächlich mehr.
Man neigt dazu viel zu viele Details aufbringen zu wollen und das erschlägt dann den Eindruck.


Hier sieht man auch, dass die Nasenwurzel dünner zuläuft.
Ein Kompromiss den ich aus praktischen Gründen eingehen musste. Eigentlich widerstrebt es mir, denn Katzen haben nunmal diese dicken Nasenrücken.

Es war ohnehin eine Gratwanderung, die Nase im ersten Versuch so dick zu machen... ich habe dadurch ausgesprochen wenig sehen können und es sammelte sich Schwitzwasser in den Augenhöhlen, weshalb ich ständig blinzeln musste.

Mit der neuen Form umgehe ich das Problem auf natürliche Weise, muss aber eben mit einer dünneren Nase leben. Dafür hat er ja immer noch die dicke schwarze Knolle vorne dran - is auch was wert.

Gut das die Buya sehr menschlich rüberkommen, sonst bliebe mir keine andere Wahl, als auch einen Kopf, wie bei Skals Ansatz, aus Lino oder Cobra anzustreben. Wobei es mich schon ganz allgemein juckt, auch irgendwann solch einen Kopf zu bauen.

Meine Empfehlung:
Macht mehrere Masken und sucht Euch dann die schönste für Euren Einsatz aus. Latexmilch ist so günstig und die Farben auch, da kann man ruhig aus den Vollen schöpfen.

Die erste Maske war noch der Horror. Die zweite hier habe ich an einem Abend fertig bekommen, ohne Stress... hab nebenher sogar entspannt Star Trek TNG schauen können. ^^

Demnächst probiere ich Gußtechniken aus, die fehlen mir noch im Repertoire.

Soviel für heute.
Und denkt immer daran: Mit dem Öl nicht sparsam sein!


Montag, 28. September 2015

Und schlussendlich, da war alles gut...

Drei Tage voller aufregender Erlebnisse sind vergangen und stecken mir noch in den Knochen, doch es war jede Mühe wert. Da ich heute so oder so keine Konzentration übrig habe, lasse ich die Arbeit liegen und tippe lieber diesen Text, um zu reflektieren.

Wer hätte nach einem Kampf mit dem Element Feuer auch noch Lust über Modeschmuck und Babyspielsachen zu schreiben? Ich zumindest nicht.


Solonia 15 - Das Erbe der Zwölf Auen

Mancher könnte fragen ob es sich gelohnt hat, und die Antwort fällt leicht: Das hat es sich, voll und ganz.

War es 8 Stunden Hinfahrt wert, mit Stau und Zeitmangel?  
Absolut.
War es all die Monate der Arbeit wert?
Natürlich, gar keine Frage.
Waren es die Erlebnisse und Bekanntschaften wert?  
Man kann nicht deutlich genug mit "Ja" antworten.

Lange ist es her, dass ich mich so wohl gefühlt habe.
Ich war auf Festivals, in Pfadfinderlagern (oder zumindest solche die es gerne werden wollten), auf Mittelaltermärkten (aber nur als Besucher)... nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass es etwas so herzliches und angenehm menschliches geben kann, wie wir es in Solonia antrafen.

Mit der Spontanität des Unerfahrenen und der Glückseligkeit des Neulings stolperten wir irgendwie in dieses neue Universum des LARP und beteten, mit klappernden Zähnen unter den Latexmasken vor Furcht und Scham, dass wir bloß keine Fehler begehen würden... letztlich ohne Grund.

Ich sah die Schöne Ausstattung und die Mühe die in allem steckte, eigentlich hätte ich alle paar Minuten bedächtig innehalten müssen um allem gerecht zu werden... denn wenn es welche gibt, der die Arbeit hinter all den Kostümen und Gegenständen nachvollziehen können, dann sind es Skal und ich.

Bedenkt man, dass dies alles von so wenigen Händen geschaffen wurde und das Meiste davon, von einer einzigen Künstlerin, kommt man aus dem Staunen noch viel weniger heraus.

Auch die Leihgaben waren so wunderschön anzuschauen, alleine die Zelte... man betritt den Platz, wendet sich in die Richtung aus der man kam, und dann bauen sich dort diese wunderbaren Zelte vor einem Auf, mit Rüstungsträger, Laternen, Bänken, Tischen... ich war baff.

Würde ich jedes Detail beschreiben, säße ich sicher zwei Tage an diesem Beitrag und es würde noch nicht allen gerecht werden, die mir begegnet sind.

Ich muss ohnehin noch ein kleines Textchen verfassen, wenn ich denn darf, in dem ich meine Eindrücke zusammenfasse und es dann in das Solonia Forum stelle.

Sicherlich würde ich den einen oder anderen vergessen.
Deshalb bedanke ich mich an dieser Stelle, welche hoffentlich auch der eine oder andere findet, bei allen die Skal und Nagual begegnet sind und allen, die uns Gelegenheit geboten haben uns ins LARP einzuführen.

Es hat solche Freude gemacht alle kennenzulernen, über ihre Lebensgeschichte zu sprechen, ihre Heimat zu erfragen, ihre Gedanken und Wünsche zu erfahren... manchmal standen mir direkt die Tränen in den Augen, weil es mich so gerührt hat. Bei meiner Schminke um die Augen, war das gleich doppelt so unangenehm.

Wenn ich an einigen Stellen unangebracht reagiert haben sollte, oder aus Versehen ins OT gerutscht bin, tut es mir wirklich sehr leid! Ich hatte mit einer Flut an Eindrücken zu kämpfen. Deshalb hoffe ich, dass sich jeder wohl und gut angespielt gefühlt hat, wenn Nagual sein Plappermaul aufmachte.

Ganz besonders möchte ich mich bei der lieben "Silberfuchs" bedanken, ich hoffe inständig sie liest dies irgendwo. Es hat Spaß gemacht sich von Dir heilen zu lassen und Du hast Nagual sehr gut hinterm Ohr gekitzelt, da konnte er sich gar nicht ruhig halten.

Aber auch die tapfere Kämpferin, die uns vor dem Ork rettete oder die Gruppe der Monsterjäger haben uns sehr beeindruckt.

Ein großer Dank gilt dem Herrn Gernot von Schneen und seiner wirklich fabelhaften Darstellung. Es hat mich so gerührt als er seine Last aufdeckte, die er 19 Jahre mir sich getragen hatte und er nicht wusste was er nun tun solle... das Portal öffnen, oder nicht. Ein wirklich mitreißendes Spiel. Ich kann ohne Scham behaupten, dass mir die Schminke unter der Maske verlief und ich mit einem Kloß im Hals dastand. In diesem Augenblick habe ich trotz schmerzhaft klebriger Maske, Schweiß und Kondenswasser an der Nase, wirklich so gefühlt, als wäre ich dort.

Der lieben Orga zum Schluß dieses kleinen spontanen Reviews (auch wenn dieses Modewort eher unpassend ist), muss ich ein ganz besonderes Stück widmen.

Es - war - toll!
Was ihr da auf die Beine gestellt habt, kann man nur bewundern. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, auch nur eine kleine Gruppe Leute zu dirigieren und alles so zu drehen, dass es in die rechten Bahnen läuft. Und ich spreche lediglich von 12 kopflosen Flugzeugmechanikern, die ich zu koordinieren hatte, wie in einem Flohzirkus. Ich kenne Seilschaften am Berg und die Diskussionen, die Entscheidungsgewalten und die Kompromisse... ganz zu schweigen von den Werbegesprächen, für Räumlichkeiten und bei öffentlichen Stellen.

Dazu die Geschichte, die dynamisch laufen muss, sich den Spielern anpassen soll und genügend Raum für alles bietet... Eure Lösung war grandios. Auch die Improvisation und notwendige Kürzung, quasi während laufender Maschinen und am offenen Herzen operiert, war sehr gut gewählt.
Ich habe auf einem Ohr mitbekommen dass ihr bedauert habt, nicht jeden einzeln begrüßen zu können, aus Zeitmangel... dazu kann ich nur sagen, dass ihr alles menschenmögliche getan habt, damit es allen gut ging. Da müsst ihr Euch keine Sorgen machen.

Die NSC waren alle so schön gewählt und instruiert, sie haben sich soviel Mühe gegeben und es war auch schön, dass man sehen konnte das sie untereinander auch weiterspielten, selbst wenn keine SC zugegen waren... einfach toll. Alleine die arme liebe Bäuerin mit ihren Äpfeln hat mich am Herzen gepackt, ich war so erschlagen, dass ich keine Frage formulieren konnte, die mich irgendwohin gebracht hätte, ich hatte einfach nur Mitleid.
Der Ork, die Wachen, all die Adligen... grandios.

Es braucht keine gute Show für große Leute, sondern gute Leute machen eine große Show. Am Theater spricht man glaube ich von der "Tiefe im Raum" und die müssen es ja wissen, denn die haben nur eine leere Bühne und sich selber, um den Zuschauer in eine andere Welt mitzunehmen.

Habt alle vielen Dank für all' Eure Arbeit!
Und dass ihr Skal und mich ja auf die "Sofort anschreiben wenn es Solonia 16 gibt!"-Liste schreibt. Wenn es irgendwie geht und der Karren läuft, fahren wir gleich wieder zu Euch rauf.


In diesem Sinne kann ich nur sagen, was mein Idol und Mentor Rüdiger Nehberg zu sagen pflegte: "Erwarte das Schlimmste - und freue Dich, wenn es besser daher kommt!"

Es ist besser daher gekommen... viel besser.


Sonntag, 27. September 2015

Musik aus dem Reich der Buya

Mein Hirn arbeitet einmal mehr viel zu weit voran. Nun bin ich schon am sinnieren, welche Musik ich den Buya gebe und ob es sich lohnt dafür Instrumente zu erfinden. Vermutlich lohnt es sich...

Aber bis dahin habe ich erst einmal beschlossen ein eigenes buyaisches Musikalbum aufzunehmen. Mal schauen wie lange es dauert.

"Independence" hat damals knapp 12 Monate gebraucht, ehe es einigermaßen zusammenhängend dastand. Und ich hab' schon länger keine Stücke mehr geschrieben und aufgenommen. Seit dem Umstieg auf Linux und UbuntuStudio ist einiges anders geworden. Ich könnte ja jetzt neumodisch rumlabern und vom "Wörkfloh" reden, aber da habe ich keine Lust zu.

Immerhin habe ich schon einen Arbeitstitel: "Naguals Träume - Musik aus dem Reich der Buya".


Es wäre jedenfalls sinnvoll, wenn ich das auch irgendwie (nur wie) ins Spiel einbauen kann. Am hinderlichsten sind und bleiben die Handschuhe... sonst hätte ich längst die Klampfe mitgenommen und behauptet ich hätte sie einem Barden geklaut. Vieleicht trägt Nagual ja "Ziegenlederhandschuhe", um die Instrumente mit seinen Krallen nicht zu schädigen... dann hab ich nen Grund, wieso man meine nackten Hände sieht. *g*

Bis dahin muss es meine Playlist tun. :-)

Mittwoch, 23. September 2015

... wenn man schon die Stunden zählt.

Das übliche Chaos vor einem Termin.
48 Stunden vorher fällt einem im Grunde alles ein, was man vorher nie im Sinn hatte. Notstände inbegriffen.

Noch zwei Tage bis zur Con und mein Kopf qualmt wie der Kilauea auf Hawaii.
Mein Rücken ähnelt derzeit mehr einem Schlachtfeld... ich habe den gesamten Vormittag damit zugebracht in die Bresche zu springen und Skals Klamotte zu nähen, da selbiger behufs Berufsstress keine Zeit mehr findet.

So entstand heute meine "3-Stunden-Hose", wie ich sie nenne; ein Machwerk aus braunem Leinenstoff, Jutekordeln und viel Geduld. Hoffentlich stimmen die Maße die ich bekommen habe, sieht skurril aus das Ding. Hab derzeit keinen vollen Akku in der Kamera, sonst hätte ich ein Bild gemacht.
Das Ding sieht im Grunde aus wie eine Pluderhose für Windelträger - nur Knielang und "rustikal". Ich hoffe dem Wolf gefällt es und vor allem, passt es auch.


Regenschutz - ich habe Skal einen Poncho improvisieren müssen, ebenfalls aus Leinenstoff. Den hatten wir noch von diversen anderen Sachen über. Unter anderem von seiner Weste, die er trägt.
Ich hab ihn wie den meinigen aus Loden gemacht, weil mir das leicht und zügig von der Hand ging. Die Maße hatte ich eh noch im Kopf, so fiel es leichter es alles 20% größer zu machen.

Keinen Schimmer, ob das Ding wirklich etwas gegen Regen nützt. Ich werde ihn heute noch ordentlich mit Spray imprägnieren. Wäre sicher sinnvoll ihn zu fetten, oder zu wachsen. Aber mir geht derzeit Parafin ab und Fett hab ich nur einen Bottich voll Lederfett... noch ein Punkt auf meiner List *aufschreib*.

Sein Kopf wird wohl nicht fertig. Nun muss es doch die Latexmaske werden, die nur der Notnagel war. Das Ding sieht eigentlich ganz hübsch aus - nur welcher Depp hat bei der Firma den Wolf rötlich eingefärbt?
Also muss es noch umlackiert werden... wird hoffentlich zügig gehen. Kann ich auch noch heute machen, sonst trocknet das niemals bis Freitag.

... man sieht, ich kämpfe hier gegen Windmühlen.

Dabei habe ich selber noch einige wichtige Kleinigkeiten zu erledigen. Mein Schweif hängt noch immer zu tief, da muss ein dickeres Stück Schaumstoff drunter. Außerdem müsste ich die Gurte Polstern, das Ding trägt sich so angenehm wie ein Klettergurt auf nackter Haut mit Scheuermilch drunter.

Mein Buyaschwert und Messer muss noch mit Latex überzogen werden damit es wenigstens nach irgendwas aussieht.

Allem Anschein nach bin ich bis in die Nacht noch beschäftigt. Irgendwann muss ich auch noch schlafen damit ich die Fahrt überstehe ohne einen Unfall zu bauen.

Der Supergau wäre jetzt nur noch dass ich krank werde, oder dass das Auto krepiert.

Wünscht mir Glück


... wenn es irgendjemanden auf diesem Planeten gibt, der über meine Arbeiten meckert, wie stümperhaft sie doch sind, demjenigen garantiere ich jetzt schon dass ich ihn seine eigenen Ohren essen lasse! Das ist derzeit meine Hauptsorge. 

In Anbetracht der Konsumkinder beim LARP erscheint mir solch ein Fall immer wahrscheinlicher. Ob man Handarbeit und Mühe würdigt? 

Wir werden es sehen, in der nächsten Folge von:
"Warum kaut sich der Typ den Arm ab?"

Donnerstag, 17. September 2015

Napo - das buyaische Domino

Bei den Buya ist Langeweile unbekannt und niemandem fiele es ein, sich grundlos einer schmerzhaften Muße zu ergeben. Da Arbeit unbeliebt ist und als notwendiges Übel gehandhabt wird, gibt man sich vorzüglich zahlreichen Spielen und amüsanten Beschäftigungen hin. Eines dieser sehr beliebten Spiele ist das "Napo", was wörtlich "Fröhliche Ecke" bedeutet.

Ja ja, so steht es geschrieben... immer die Buya.
Der Herr von und zu Wulfenbein, unser allseits beliebter Chronist, hat nur nicht erwähnt wie das Spiel genau funktioniert. Darum musste sich wieder der Olle hier kümmern.

Warum zur Hölle ein Legespiel fürs Larp?
Is' doch mal wat neues und es macht 'nen schlanken Fuß!
Spielen im Spiel, doppelt hält besser. Verkloppt kriegt man 's immer noch.

Im Wesentlichen denke ich mir das jeder Charakter Hobbys und Nebenbeschäftigungen brauchen kann. Allein wenn mal nicht so viel los ist; es doch mal einen Hänger gibt und/oder man einfach keine Puste mehr hat und eine Pause einlegt.

Simpel soll es sein, damit man es auch mit Pfotenhandschuhen spielen kann. Filigran eine Spielkarte jonglieren ist mit diesen Dingern eher schwer. Würfeln ist damit schon ne Kunst, wenn die Würfel nur winzig genug sind.
Also muss es Buya-gerecht sein. Garantiert aus ökologisch nicht verifiziertem Anbau.

Also bin ich in einem Anfall von Wahn auf die Idee gekommen genau so ein Spiel zu basteln.

Gesagt getan:
Rein ins Auto, 
Baumarkt entern, 
Geld rausschmeißen (ganze 2,50 für ne Platte Pappelsperrholz)
24 mal 8x8x8 Dreiecke anzeichnen, 
Laubsäge ergreifen, aussägen,
Kanten brechen, Ecken abrunden, anschleifen, 
Haftgrund drüber,
Irgendeinen nutzlosen, halbherzig deckenden, wasserlöslichen Lack nehmen,
Fachgerecht alles Antünchen,
Alten Lötkolben holen, Buyazahlen drauf braten,
Noch mehr Farbe, diesmal in die Löcher und in die Mitte,
Trocknen, fertig.


Wer Domino kennt, weiß wie Napo in etwa funktioniert. Es ist ähnlich, nur simpler und eben Buya, weil dreieckig.

Variante -1-

Ziel ist es, seine Steine loszuwerden und das möglichst als Erster.
Es gibt mehrere Spielarten. Bei einer teilt man Halbe/Halbe und jeder bekommt 12 Steine. Beim anderen bekommt jeder 6 und die übrigen 12 bleiben verdeckt als Topf aus dem man ziehen muss, wenn man keine Legemöglichkeit hat. Man hat die freie Auswahl über seine eigenen Steine und kann alle einsehen.

In den drei Ecken jedes Steins stehen buyaische Zahlen, es kommt eins ( o ), zwei ( oo ), drei (---) und vier ( o --- ) vor.

Gelegt werden kann immer nur an zahlengleiche Seiten.

Besonders sinnvoll ist es, alle sechs Zeichen gelegt zu bekommen und so das Sechseck zu vollenden, dann darf man dieses Gebilde mit einem Stein abschließen.
Findige Gegenspieler können aber auch einen Stein legen, der es unmöglich macht den Kreis zu schließen - da es keine Steine mit doppelten Symbolen darauf gibt.

 An diese abgeschlossenen Steine kann nicht mehr seitlich angelegt werden.

Der abzugebende Stein kann auf Wunsch vom Gegenspieler blind ausgewählt werden, damit man nicht den nutzlosesten abgeben konnte um sich Vorteile zu verschaffen.

Sieger ist, wie schon gesagt, der, der keine Steine mehr hat. Im Bild also "der Linke" Spieler.

Variante -2-

Auch hier gewinnt wer als erster keine Steine mehr hat. Die Steine werden ebenfalls halb/halb geteilt. Unterschied ist, dass hier die Steine blind gemischt werden und nacheinander abgearbeitet werden müssen.

Der Beginner wird durch Losen bestimmt - man wirft einfach mit einem der Steine "Münze" und sagt "Zeichen" oder "blank"... der Verlierer beginnt und legt den ersten seiner Steine aus.

Der Gewinner der Auslosung nimmt den ersten Stein von seinem Stapel.
Nun muss er schauen was er bekommen hat. Die Seite passt schon mal gar nicht.
Die Seite sieht schon hübscher aus, aber die Drei müsste eine Eins sein. Schade.
 Ja und die dritte Seite geht auch nicht, da müsste die Zwei eine Vier sein.
Tja, dann muss der Stein auf den "GEHTNICHT!" (c) Monty Python Stapel und warten bis alle anderen durchprobiert wurden... nu is' der Gegenspieler dran und macht genauso weiter.

Irgendwann sieht das Spiel dann so aus... und wieder hat "Der Linke" gewonnen. So ne Lusche.

Und immer dran denken: Buya spielen aus Spaß an der Freude.
Siege bedeuten ihnen nahezu nichts, es sei denn, man überwindet sich selbst und besiegt seine eigenen Unzulänglichkeiten. Demnach kannst Du bei einem Buya echt Punkten, wenn es Dich viel Überwindung kostet die Nerven zu behalten und nicht einen Wutanfall zu bekommen.
Gentleman-Verlierer und Allround-Sieger sind schließlich langweilig.

Ich bin mir sicher dass es diese Art Spiel auf der Welt irgendwo schon gibt. So simpel wie der Krempel aufgebaut ist, muss das einfach so sein... wenn ich jemandem was "geklaut" habe tut es mir jetzt schon Leid.

Wie heißt es so schön: Wer immer und überall seinen Senf dazu gibt, läuft Gefahr, für ein Würstchen gehalten zu werden (die stehen auf Senf!) ... deshalb an dieser Stelle:

Ende 
(vorerst)

Sonntag, 6. September 2015

Nagual new 'n tasty

Nach einigen schlaflosen Nächten, habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe Naguals Gesicht komplett überarbeitet:

Die Ohren machen mich zwar noch immer wahnsinnig und ich werde sie sicherlich nochmal bemalen müssen, aber alles in allem kommt es jetzt dem näher, was ich mir vorgestellt habe.

Wenn ich  nur meine Angelschnüre finden würde, für die Tasthaare... *grm*

Edit (12.09.2015)
Hab' die Angelschnur gefunden, aber die ist mir zu dünn. Nun versuch' ich mein Glück mit alten Nylonsaiten meiner Konzertgitarre... ist Nagual eben ein musikalischer Kater. Immerhin sind es Savarez-Saiten, kann er einen gepflegten Markenfetisch entwickeln. "Meine Schnurrhaare kaufe ich nur bei meinem Musikhändler des Vertrauens!"
Immer noch besser als halb angefressene Äppel in der "Chef" Buxe.

Der Abschlußreport über das komplette Kostüm kommt bald, ich liege in den letzten Wehen und sollte bald niederkommen können.