Nagual

Montag, 28. September 2015

Und schlussendlich, da war alles gut...

Drei Tage voller aufregender Erlebnisse sind vergangen und stecken mir noch in den Knochen, doch es war jede Mühe wert. Da ich heute so oder so keine Konzentration übrig habe, lasse ich die Arbeit liegen und tippe lieber diesen Text, um zu reflektieren.

Wer hätte nach einem Kampf mit dem Element Feuer auch noch Lust über Modeschmuck und Babyspielsachen zu schreiben? Ich zumindest nicht.


Solonia 15 - Das Erbe der Zwölf Auen

Mancher könnte fragen ob es sich gelohnt hat, und die Antwort fällt leicht: Das hat es sich, voll und ganz.

War es 8 Stunden Hinfahrt wert, mit Stau und Zeitmangel?  
Absolut.
War es all die Monate der Arbeit wert?
Natürlich, gar keine Frage.
Waren es die Erlebnisse und Bekanntschaften wert?  
Man kann nicht deutlich genug mit "Ja" antworten.

Lange ist es her, dass ich mich so wohl gefühlt habe.
Ich war auf Festivals, in Pfadfinderlagern (oder zumindest solche die es gerne werden wollten), auf Mittelaltermärkten (aber nur als Besucher)... nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass es etwas so herzliches und angenehm menschliches geben kann, wie wir es in Solonia antrafen.

Mit der Spontanität des Unerfahrenen und der Glückseligkeit des Neulings stolperten wir irgendwie in dieses neue Universum des LARP und beteten, mit klappernden Zähnen unter den Latexmasken vor Furcht und Scham, dass wir bloß keine Fehler begehen würden... letztlich ohne Grund.

Ich sah die Schöne Ausstattung und die Mühe die in allem steckte, eigentlich hätte ich alle paar Minuten bedächtig innehalten müssen um allem gerecht zu werden... denn wenn es welche gibt, der die Arbeit hinter all den Kostümen und Gegenständen nachvollziehen können, dann sind es Skal und ich.

Bedenkt man, dass dies alles von so wenigen Händen geschaffen wurde und das Meiste davon, von einer einzigen Künstlerin, kommt man aus dem Staunen noch viel weniger heraus.

Auch die Leihgaben waren so wunderschön anzuschauen, alleine die Zelte... man betritt den Platz, wendet sich in die Richtung aus der man kam, und dann bauen sich dort diese wunderbaren Zelte vor einem Auf, mit Rüstungsträger, Laternen, Bänken, Tischen... ich war baff.

Würde ich jedes Detail beschreiben, säße ich sicher zwei Tage an diesem Beitrag und es würde noch nicht allen gerecht werden, die mir begegnet sind.

Ich muss ohnehin noch ein kleines Textchen verfassen, wenn ich denn darf, in dem ich meine Eindrücke zusammenfasse und es dann in das Solonia Forum stelle.

Sicherlich würde ich den einen oder anderen vergessen.
Deshalb bedanke ich mich an dieser Stelle, welche hoffentlich auch der eine oder andere findet, bei allen die Skal und Nagual begegnet sind und allen, die uns Gelegenheit geboten haben uns ins LARP einzuführen.

Es hat solche Freude gemacht alle kennenzulernen, über ihre Lebensgeschichte zu sprechen, ihre Heimat zu erfragen, ihre Gedanken und Wünsche zu erfahren... manchmal standen mir direkt die Tränen in den Augen, weil es mich so gerührt hat. Bei meiner Schminke um die Augen, war das gleich doppelt so unangenehm.

Wenn ich an einigen Stellen unangebracht reagiert haben sollte, oder aus Versehen ins OT gerutscht bin, tut es mir wirklich sehr leid! Ich hatte mit einer Flut an Eindrücken zu kämpfen. Deshalb hoffe ich, dass sich jeder wohl und gut angespielt gefühlt hat, wenn Nagual sein Plappermaul aufmachte.

Ganz besonders möchte ich mich bei der lieben "Silberfuchs" bedanken, ich hoffe inständig sie liest dies irgendwo. Es hat Spaß gemacht sich von Dir heilen zu lassen und Du hast Nagual sehr gut hinterm Ohr gekitzelt, da konnte er sich gar nicht ruhig halten.

Aber auch die tapfere Kämpferin, die uns vor dem Ork rettete oder die Gruppe der Monsterjäger haben uns sehr beeindruckt.

Ein großer Dank gilt dem Herrn Gernot von Schneen und seiner wirklich fabelhaften Darstellung. Es hat mich so gerührt als er seine Last aufdeckte, die er 19 Jahre mir sich getragen hatte und er nicht wusste was er nun tun solle... das Portal öffnen, oder nicht. Ein wirklich mitreißendes Spiel. Ich kann ohne Scham behaupten, dass mir die Schminke unter der Maske verlief und ich mit einem Kloß im Hals dastand. In diesem Augenblick habe ich trotz schmerzhaft klebriger Maske, Schweiß und Kondenswasser an der Nase, wirklich so gefühlt, als wäre ich dort.

Der lieben Orga zum Schluß dieses kleinen spontanen Reviews (auch wenn dieses Modewort eher unpassend ist), muss ich ein ganz besonderes Stück widmen.

Es - war - toll!
Was ihr da auf die Beine gestellt habt, kann man nur bewundern. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, auch nur eine kleine Gruppe Leute zu dirigieren und alles so zu drehen, dass es in die rechten Bahnen läuft. Und ich spreche lediglich von 12 kopflosen Flugzeugmechanikern, die ich zu koordinieren hatte, wie in einem Flohzirkus. Ich kenne Seilschaften am Berg und die Diskussionen, die Entscheidungsgewalten und die Kompromisse... ganz zu schweigen von den Werbegesprächen, für Räumlichkeiten und bei öffentlichen Stellen.

Dazu die Geschichte, die dynamisch laufen muss, sich den Spielern anpassen soll und genügend Raum für alles bietet... Eure Lösung war grandios. Auch die Improvisation und notwendige Kürzung, quasi während laufender Maschinen und am offenen Herzen operiert, war sehr gut gewählt.
Ich habe auf einem Ohr mitbekommen dass ihr bedauert habt, nicht jeden einzeln begrüßen zu können, aus Zeitmangel... dazu kann ich nur sagen, dass ihr alles menschenmögliche getan habt, damit es allen gut ging. Da müsst ihr Euch keine Sorgen machen.

Die NSC waren alle so schön gewählt und instruiert, sie haben sich soviel Mühe gegeben und es war auch schön, dass man sehen konnte das sie untereinander auch weiterspielten, selbst wenn keine SC zugegen waren... einfach toll. Alleine die arme liebe Bäuerin mit ihren Äpfeln hat mich am Herzen gepackt, ich war so erschlagen, dass ich keine Frage formulieren konnte, die mich irgendwohin gebracht hätte, ich hatte einfach nur Mitleid.
Der Ork, die Wachen, all die Adligen... grandios.

Es braucht keine gute Show für große Leute, sondern gute Leute machen eine große Show. Am Theater spricht man glaube ich von der "Tiefe im Raum" und die müssen es ja wissen, denn die haben nur eine leere Bühne und sich selber, um den Zuschauer in eine andere Welt mitzunehmen.

Habt alle vielen Dank für all' Eure Arbeit!
Und dass ihr Skal und mich ja auf die "Sofort anschreiben wenn es Solonia 16 gibt!"-Liste schreibt. Wenn es irgendwie geht und der Karren läuft, fahren wir gleich wieder zu Euch rauf.


In diesem Sinne kann ich nur sagen, was mein Idol und Mentor Rüdiger Nehberg zu sagen pflegte: "Erwarte das Schlimmste - und freue Dich, wenn es besser daher kommt!"

Es ist besser daher gekommen... viel besser.


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