Nagual

Freitag, 30. Oktober 2015

8-Strang Flechten

Im letzten Beitrag, der schon ein paar Tage alt ist, habe ich angekündigt dass ich das Flechten des Gurtes mit Bildern erkläre. Da ich heute endlich Zeit hatte, habe ich es kurzerhand getan.
Hier das Ergebnis, kein Kunstwerk aber zweckdienlich:

Zur Veranschaulichung habe ich vier deutlich verschieden gefärbte Stränge genommen. Betrachtet man die Bilder, sieht man schnell wie man das Flechtmuster mit verschiedenenfarbigen und gleichfarbigen Strängen zur Verschönerung des Gurtes ausnutzen könnte.

3-Strang flechten kann (fast) jeder oder lernt es sehr schnell. Erstaunlicherweise ist das Flechten mit mehr Strängen keineswegs komplizierter, es ist nur fehlerträchtiger weil man gern den Überblick verliert. Generell geht es lediglich darum, jeden Strang mit einem nächst gegenüberliegenden zu verdrehen und durch die Reibung und den Zug Stabilität zu erhalten... insbesondere brüchigere Materialien, wie etwa Gras, wird so effektiv nutzbar.
Manche Völker der Tropen erschaffen wahre Kunstwerke aus Blättern oder Gräsern. Ob man es glaubt oder nicht, aber auf diese Weise erhält man verblüffend stabilde Geflechte, die im Notfall selbst das eigene Körpergewicht tragen können. Insbesondere Geflechte aus acht Strängen. Eine Technik die ich dem Survivaltraining entliehen habe.

Für die Arbeit braucht man acht mehr oder minder gleichlange Stränge. Durch die Flechtarbeit wird eine etwa 10-20%ige Verkürzung eintreten, dass sollte man beim Längenschnitt beachten. Die Verkürzung hängt sehr stark vom Material und der Kraft ab mit der man die Stränge festzieht. Es empfiehlt sich also mit einem guten Plus zu rechnen.

Man kann am Anfang einen einfachen halben Schlag oder Achterknoten machen, um alle Stränge zu verbinden. Fortgeschrittene lösen den Knoten nach der Arbeit und flechten das Werk auch dort rückwärts zum Ende hin, um es dann zu vernähen. Profis flechten die offenen Enden zurück in das Flechtwerk und schaffen so ein Stück "aus einem Guß". Darüber soll es hier aber (erstmal) nicht gehen.

Die Bilder lassen sich durch Anklicken (so Google will) vergrößern, aber ich habe extra einen roten Stern in alle Bilder gemacht, welcher den "aktiven" Strang auf in klein anzeigt.

Ich habe etwas Vorarbeit geleistet damit man es besser sieht... am Anfang hilft es, wenn man alle Stränge breit auslegt und ordnet.

Die Technik ist eigentlich ganz simpel und verdient es kaum so lang und breit behandelt zu werden, aber es geht mit Bildern besser.

Man hat am besten die Stränge geteilt und hat dann je vier links und rechts liegen.

1. Man bringt den linken äußeren Strang über den Zweiten des linken Viererpacks.




2. Dann unter den dritten Strang des linken Packs.








3. Dann über den Letzten Strang des rechten Packs.








4. Jetzt von der anderen Seite.
Der äußere Strang des rechten Packs geht unter den zweiten Strang hindruch.







5. Dann über den dritten Strang des rechten Packs.








6. Dann unter den (ehemals) vierten Strang, rechts.







7. letztlich über den zuvor von links eingebrachten Strang.


Die Reihenfolge wiederholt sich darauf wieder von links.

Man erkennt dass es darum geht, die jeweils außenliegenden Stränge nach innen zu flechten. Wenn man es raus hat, kann man deshalb alles gleichzeitig machen und ist in kürzester Zeit fertig.

Die größte Fehlerquelle ist das Auslassen oder Überspringen. Also immer schön aufpassen. Ich wollte nebenher eine Sendung im Fernsehn verfolgen, aber das führte nur zum Chaos.

Die jeweiligen Arbeitsschritte sollten dann immer durch ein dezentes Festziehen abgeschlossen werden. Je fester man zieht, desto dichter wird das Geflecht, aber auch umso steifer. Nutzt man Lederstreifen oder Bast, kann das Stück ziemlich formstabil werden. Aber wer einen geschmeidigen Gürtel möchte, sollte mit dem ziehen gut aufpassen und fein dosieren.
Zieht man dafür nicht fest genug an, bilden sich Löcher oder das Geflecht zerteilt sich bzw. schlägt um oder bricht. Je nach Material.



Wenn es ganz besonders robust sein muss, beispielsweise als Trageriemen oder Lastenträgergurt, dann kann man Lederstreifen auch naß verflechten. Wenn sie trocknen schrumpfen sie und verbeißen sich so ineinander. Bis zu einem gewissen Grad geht das auch mit Rindenbast oder Gräsern.

Soviel dazu - ich hoffe es hat weitergeholfen.

Viel Spaß damit!

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Schwerter und Flechtgurt

Naguals Arsenal


Konzeptzeichnungen


Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal über Waffen geschrieben, damals fehlte mir die Zeit mich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen. Nun, nach dem ersten Einsatz eines Provisorium, bin ich tiefer in die Materie eingedrungen.

Man findet relativ wenige historisch korrekte Angaben über die Bewaffnung mittelamerikanischer Ureinwohner. Zumeist handelt es sich um stilisierte "Wilde", wie sie die Spanier und Portugiesen während der Eroberung zeichneten. Dementsprechend schroff sehen deren Waffen aus.

Die Volksgruppen selbst führen auch heute noch zu Festlichkeiten ihre traditionellen Waffen vor. Allerdings sind nur die wenigsten davon LARP-tauglich. So handelt es sich etwa um lange Lederschleudern die Steinklötze in der Größe einer Faust schleudern. Oder Schlingen, Wurfschlingen (man kennt sie hierzulande als "Bolas") oder auch Peitschen.

Fast schon Klischee... ist sind immer Arten von Steinäxten oder (grober) Keulen anzutreffen. In Ermangelung der Metallverarbeitung, mit Ausnahme von Schmuck, besaßen nur wenige Stämme und Völker überhaupt entsprechende Waffen. Allerdings existierten Bronzeschwerter, so man diese als solches betrachten mag.

Ich folge diesem Vorbild der Azteken, Tolteken und Maya weitestgehend mit den Buya, es erscheint mir hübsch andersartig und so liefert es genügend Stoff für "mal was anderes".

Trotzdem kann ich schlecht mit einem riesigen Speer auftauchen und den Leuten dann erzählen, dass ich mit dem Ding nicht steche, sondern schlage... wer schlägt schon mit nem Speer?

Letztlich wurde dann dies aus meiner Überlegung.

Das Kurze ist die Notlösung gewesen. Mir war der Kernstab zu wertvoll als das ich das Ding einfach wegschmeiße... außerdem ist es ja schon Schlachterprobt.

Mit neuem Anstrich, Verzierungen und geringfügigen Veränderungen am Griff, ist es gar nicht mal soooo schlecht. Auch wenn das erste was ich darüber hören durfte war, dass es einem Paddel ähnelt.

Das darunter (Welches einem echt richtig richtig heftig fett bekloppten Paddel ähnelt! Hassu nich gesehn, wa?) ist die neue Bauform... aber noch nicht ganz fertig.

Einigermaßen belegbar ist die Benutzung von scharf geschliffenen Vulkanglasscheiben, die mittels Baumharzen und Riemen zwischen zwei Hölzer geklebt/gebunden wurden. Deshalb habe ich dieses Prinzip "buyafiziert" und übernommen.
Es ist das einzige Ding was ich ausmachen konnte, was ansatzweise einem Schwert ähnelt und zudem noch LARPtauglich ist, wenn man es denn ordentlich polstert und klebt.
Der Griff ist recht massiv geworfen, aber ich mag dieses auf den Kopp kloppen eh nicht... wenns Not tut, bevorzuge ich Handarbeit und verpass' demjenigen einfach faustisch eine in die Visage.

Ich mache noch Tests, in wie weit die Scheiben abrissgefährdet sind oder sonst Schäden erleiden. Selbst verursachen sie zumindest keine Schäden, da bin ich mir mittlerweile sicher... beim Test mit dem Schwert von Skal hat es gut geklappt, nur die Abschlußschicht muss ich dann doch noch aus Isoflex drüber machen.

Soviel zum ersten Ansatz.

... ich muss mir noch überlegen welche Waffenart Nagual nun bevorzugt und/oder überhaupt kann. Als Sternenbefummler und Sonnenanhimmler ist er eh weniger der dicke Krieger mit Cojones aus Stahl. Aber ne leichte Lederrüstung schwebt mir vor, die er sich selbst zusammen gezimmert hat. Ist ein bisschen schwer zu vereinbaren - schließlich kann er ja nicht mal eben nach Felidia zurück und shoppen gehen.

... aber ein kleiner Schild ist schonmal fest angedacht. Nicht eine dieser tragbaren Tischplatten, oder Badewannen die manche Kreuzritter rumschleppen. Eher etwas nach römischem Vorbild, also wie es bei den Gladiatoren der Typ des "Thraker" trug.
Klein, rund, leicht, eher zum Parieren als zur Deckung.

... eine Keule ist auch noch in Planung und die soll so simpel wie möglich sein, aber auch etwas mit Vulkanglas zu tun haben. Deren Bau benutze ich dann auch zur Dokumentation. Aufgrund des Zeitmangels hat die Darstellung der einzelnen Schritte etwas gelitten.
Ich werde in Zukunft mehr darauf achten die einzelnen Zwischenschritte und Bearbeitungsformen genauer zu beschreiben und zu bebildern.

 Weiterhin bin ich dabei ein passendes Waffengehänge zu bauen, mit dem Nagual sein Klump auch mehr oder minder sinnvoll am Körper schleppen kann.

Diesbezüglich hab ich mir jüngst 8 Jutestränge abgeschnitten und sie mittels Abtönfarbe und Wasser gefärbt... einfach einlegen und wie saure Gurken ein paar Stunden drin weichen lassen. Dann rausnehmen, ein wenig ausdrücken und zum trocknen aufhängen.
Das Ganze wird dann nach dem 8-strang verfahren geflochten.

Ich mache beim nächsten Beitrag eine bebilderte Erklärung - das ganze Geschreibe von "drunter" und "drüber" kapiert sonst kein Schwein.

Es ist jedenfalls viel einfacher als es scheint.

... soviel für heute.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Pure Langeweile

Wie man sieht habe ich derzeit "Urlaub".

Der Wechsel des Internetanbeiters ging zum Glück reibungslos über die Bühne, so sitze ich nicht auf dem Trockenen. 

Ich freu' mich über die neue NEX die endlich erschwinglich wurde... ich weiß gar nicht mehr wann ich angefangen habe auf das Ding zu sparen, vermutlich Weihnachten.
Jedenfalls hab' ich nun eine sinnvolle digitale Kamera, an die die Objektive mit Exakta-Bajonett passen. Die Bildqualität ist, für digital zumindest, gut. Man sieht eben was so ein Chipchen leisten kann, im Vergleich zur Chemie... aber gemessen am heutigen Schrott-Standard der gängigen Handys, oh Vergebung, Smartphones, ist es Meilen besser.

Es gibt ja wirklich Studiofotografen die mit ihren Ohrmuschelbacksteinen Portraits aufnehmen und sich damit auch noch brüsten. Wusste ich auch noch nicht.

Der einzig wichtige Grund diese Kamera zu besitzen, ist, dass es jetzt einfacher ist die ganzen Negative zu digitalisieren und am PC zu "entwickeln" bzw. Abzüge zu machen... auch wenn mir dieser Terminus die Nackenhaare aufstellt.
Der Durchlichtscanner funktionierte zwar, auch mit Dias, aber ein Scanvorgang dauert eben 10 Minuten, für einen Negativstreifen à 5 Bilder. Zumindest in einer akzeptablen Auflösung. Mit Balgeneinstellgerät und Diakopiereinrichtung kann ich in der Zeit einen ganzen 36er Film digitalisieren.

Im Bezug Farbabzüge ist es dann digital (heutzutage) doch leichter. 
Allein von den Kosten... einen 36er Farbfilm zu entwickeln kostet im eigenen Labor, so man denn die Temperaturkonstanz hinbekommt, knapp 7 Euro (je nach verwendeter Chemie). Die Entwicklung beim Fachgeschäft kost' gleich mal 9 Euro und bei der Drogerie mit dem großen D und M im Namen kostet die reine Filmentwicklung 1,80€.
Traurig ist, dass allesamt keine guten Abzüge hinbekommen. Die arbeiten heute auch mit Scannern und nicht mehr mit optischer Projektion. Das merkt man vor allem in den Übergangsbereichen von Schärfe zu Unschärfe... wirkt alles verwackelt und matschig.

Farbabzüge tu ich mir nicht an in meinem Labor, da bleib ich bei S/W. Vielleicht versuch' ich die Farbfilmentwicklung doch irgendwann mal, ist zwar ein furchtbares Theater, aber vielleicht lohnt es ja doch... dafür muss ich aber erstmal Geld über haben. 

Aber immerhin kann ich mit der NEX jetzt jedes Bild sinnvoll digitalisieren und mir dann von den ordentlichen Daten Abzüge drucken lassen.

Ich ärger mich direkt, dass ich keine Fotos von der Con (ja, ich sage der Con, kuck ma an, wa?) gemacht habe, aber das war mir dann doch zu viel beim ersten Mal. Abgesehen davon dass ich bezweifle, dass es klappt als Fotograf zu arbeiten und zu spielen. Vielleicht auf der nächsten Veranstaltung, mal schauen. Die ganze Ausrüstung wiegt ja auch ihr Gewicht und braucht Platz im Auto. Allein die Objektive... 

Hübsch sind bei solchen Veranstaltungen eben immer gute Teleaufnahmen. Man geht den Leuten nicht auf den Senkel indem man ihnen ins Nasenloch kriechen muss, um eine formatfüllende Aufnahme zu bekommen. 

Mh, dass is auch sowas. 
An der NEX hat das Tele-Xenar mit seinen 360mm umgerechnet etwa 520mm Brennweite... also Cropfakter, blabla, etc. pp.

Das ist derart ungewohnt, das tut schon weh.

Man muss sich das vorstellen. 
Das Biotar mit 58mm, ist an der NEX von der Wirkung her ein kleines Tele mit etwa 90mm. Ich muss als Normalobjektiv das alte Angenieux 35mm Weitwinkel nehmen... als Weitwinkel muss dann das 20mm Flektogon herhalten. Das ist sowas von skurril.

Ich ergehe mich zu sehr in Fotokram, wie ich gerade sehe.

Ja, LARPmässig ist derzeit eher friedliches Ausruhen angesagt. Ich habe gestern aus Langeweile einen 8strang-Gurt aus Jutekordel geflochten. Hab die einzelnen Stränge eingefärbt, mit Abtönfarbe, klappte gut - beschreibe ich demnächst dann, wenn ich wieder "drin" bin.

Das neue "Steinschwert" ist auch fertig bemalt und verziert - kommt auch dann bald hier als Beschreibung rein. Sieht direkt interessant aus, kann ich schon vorweg sagen.

Ich werd' mich dann mal ans Schreiben setzen, hab noch einiges vor heute. Ich muss mit dem Buya-Sammelwerk mal voran kommen, die meisten Kapitel sind mir noch zu leer. Außerdem will ich endlich mit "Naguals Heimweh" zu Potte kommen...

In diesem Sinne, 
bis bald :-)