Nagual

Samstag, 29. August 2015

Nagual (WIP)

... auf der Suche nach dem verlorenen Stiefel...

Nagual rossul aleu Om
Was eine Maloche, aber "Er" ist bald fertig. Sechs Monate Schweiß, Blut, Tränen und diverse andere Körperflüssigkeiten stecken da drin... also bildlich gesprochen, natürlich.

Wem "Er" nicht gefällt kann mich geflissentlich im Arsche lecken, um es mit Götz zu sagen.

Fehlen noch Ohren, Maskendetails, der zweite Stiefel und seine Waffe.

Keiner kann sich diese Glücksgefühle ausmalen, wenn man sein Viech das erste Mal in seiner mehr oder minder kompletten Form sieht und es tatsächlich nach etwas aussieht... als würde man irgendetwas sehr großes gebären und dann ist es auch noch ein hübsches Kind und kein Klumpen.

Ich hadere  noch mit der Schweifposition herum. Meine Riemenkonstruktion muss ihn noch 2-3cm höher anheben. Aber als solches, er schwebt schön über der Erde.

Ja, soviel mal wieder für heute. War ein langer Tag - Zeit für die Ruhestunden.

Donnerstag, 27. August 2015

Maske, Ohren, Poncho, Kopfschmuck

Die Nagual-Manufaktur läuft auf Hochtouren, derzeit bin ich richtig produktiv.

 So sieht Nagual bislang aus.

Die Grundfarbe ist ein helles Ocker und ein Sonnengelb. Die Musterung ist derzeit mit Schockobraun grundiert, wird dann noch schwarz übertüncht - das gibt einen besseren Effekt im Licht und wirkt nicht so, naja, aufgemalt eben.

Es fehlen noch viele Details. Vorrangig erwähnt seien hier die Tasthaare an den Backen neben der Nase und natürlich die Übergänge in den Löchern müssen glatter korrigiert werden. Es wird also noch eine kleine Weile dauern bis Nagual uns ins Gesicht lachen kann.

Links und rechts sieht man schon die Ohren die er bekommt - das Kopfhaar hab ich schon abgeschnitten und nähe es derzeit um.

Die Ohren bestehen aus einer Frontschicht aus Latex, die ich auf einer vorgeformten Negativ-Tonform getupft habe. Alles ebenfalls braun grundiert. Sie werden dann noch schwarz und weiß akzentuiert.

Die Grundform gibt Schaumstoff einer ollen Matratze, die schon geraume Zeit als Materiallieferantin dient.

Das Fell an der Rückseite ist auf Spannung aufgenäht

Schlußendlich wird die Basis mittels Naht geschlossen und so eine Ohrmuschel erzeugt, wie sie bei vielen Großkatzen vorherrscht - nur etwas muschliger und weniger flach, eher rund... Buya eben.


Die Ohren werden dann sowohl am Latex der Maske, als auch am Trägermaterial des Kopfhaars von innen vernäht. So sieht man keine Nähte.

Apropos sichtbare Naht: Die Naht im Ohr verdeckt später die Abschlußschicht aus Latex, sowie gefärbtes Latex in schwarz.

Der Poncho ist fertig.

Er hat jetzt einen Zug in der Kapuze, einen am Hals, sowie Knöpfe am Hals um den Kragen winddicht zu schließen.

An den Ecken sind jeweils sechs bzw. vier rot-weiße Kordeln angenäht.

An den Armen, in der Höhe des Unterarms, sind Knöpfe angebracht, um einen Tunnel zu knöpfen, durch den man seine Arme stecken kann. So bleibt man beweglich und wird nicht einmal am Arm naß.

Am Saum sind zwei Ziernähte rundherum. Einmal ein Überwendlich und einmal eine einfache Strichnaht.


Die Knopflöcher und Nestellöcher habe ich bewusst mit rotem Faden hervorgehoben, das wirkt harmonischer, wie ich finde.


Ist also alles Handarbeit, außer den Verbindungsnähten der einzelnen Dreiecke. Bei einem Test in einem der letzten heftigen Gewitter, bin ich sehr trocken weggekommen.

Ich werde das Geraffel aber noch zusätzlich imprägnieren.

Was sich hier am besten anbietet muss ich noch recherchieren, bzw. an Reststücken testen. Vermutlich ordinäre Sprühimpränierung. Ich habe keine Lust mich mit Wollfett herum zu plagen.


Aus meinen Beständen an in freier Wildbahn gesammelter Federn und anderem Klump, welches einem echten Waldläufer (höhö) so vor die Nase fällt, habe ich noch einen simplen Kopfschmuck nach indianischem Klischee angefertigt.


Aus Leinenstoffresten, verziert mit Federn und Kordeln. Wird sich schlicht um die Stirn gebunden und hinter dem Kopf verknotet. Ich mag keine übertrieben aufwendige und ach so edle Zier... nervt mich nur, das ganze Gewackel.

Ich hab' noch einen Sack voll Federn und Schädel und Knochen, sogar ein olles Schädel-Gamsböcklein mir Gehörn, den man mir mal vererbt hat. Staubte bislang nutzlos vor sich hin... ich sinniere noch über deren Einsatzmöglichkeiten.

Das also zum aller aller neuesten.
Heute geht es mit den Stiefeln weiter und die Schminke ist gekommen, ich kann also in die Vollen gehen, was Naguals Gesicht angeht.

Auf zum Atem!

Dienstag, 25. August 2015

Der gestiefelte Kater

Die ersehnte Con rückt näher und meine Kapazitäten schwinden, deshalb habe ich mich entschlossen Nagual lediglich mit Stiefeln zu versehen. Ich gehe ohnehin davon aus dass es bescheidenes Wetter geben wird - der Sommer ist ja vorbei und in einem Monat ist tiefster Winter.

Die Pfotensocken habe ich auf die hinterste Prioritätsstufe gesetzt, weil die Anpassungsarbeiten sehr viel Zeit rauben und sie als solches "nur" den Effekt erzeugen, dass Nagual Zehen hat. Sie schützen also kaum vor der Witterung und wirken nur "barfuß" oder in Sandalen richtig gut. Deshalb habe ich nun begonnen feste Stiefel aus Hirschleder zu schustern.

Angemerkt sei, dass ich noch niemals Schuhe, geschweige denn Stiefel, gemacht habe. Alles was ich über das Schusterhandwerk weiß, habe ich aus einem Buch von 1914 über das hausmännische ausbessern von Schuhwerk und diversen Beobachtungen traditioneller Schuhmacher... grau ist alle Theorie.

Der altdeutschen Schrift mächtig und mit viel Mut habe ich mein Werk nahezu vollendet und berichte jetzt schon einmal davon - hauptsächlich weil ich kaum noch Gefühl im linken Zeigefinger habe und die Nadel nicht mehr halten kann.

Wie baue ich einen (Buya)Stiefel?
Erlege einen Hirsch, ziehe ihm die Haut über die Ohren und gerbe diese; färbe die Haut im Faß zur Gänze durch und beginne dann wie folgt mit dem Stiefel:

Material
  • 1 Hirsch, vorzugsweise brutal und mir Freude am Schmerz erwürgt, aber schlicht erschossen und weidmännisch aufgebrochen geht notfalls auch.
  • 2 Leisten in Deiner Schuhgröße. Vorzugsweise aus Südtiroler Rotbuche geschnitzt und vom Schustermeister Deines Vertrauens auf spezielle Weise Deinem besonderen einzigartigen Fuß angepasst.
    Oder bei Ebay für 9,99 gekauft, geht auch.
  • Eine ordentlich spitze Ahle. Natürlich nur die teuerste die Du im Internet käuflich erwerben kannst. Ich Empfehle die aus vergoldetem Breitmaulnashornknochen.
  • Stumpfe Nadel, Leinenzwirn und Latexmilch als Kleber. Ordinärer Leim (kein Weißleim, der ist nicht flexibel wenn trocken) tuts auch. Oder gleich Kövulfix, dann kann man die Klebestelle an den Enkel vererben.
  • Nägel, Zange, Hammer, irgendeine Unterlage in die man stechen kann und die dick genug ist damit man sich die Ahle nicht in den Schenkel rammt.
  • Eine scharfe Schere und ca. 1,4kg (funktionsfähige) Hirnmasse
Was Du nicht brauchst
  • Ratschläge aus dem (Larp-)Net - suche erst gar nicht. Sei einfach froh das Du das hier gefunden hast und spare Dir den anderen Mist, das habe ich schon für Dich erledigt und kann Dir mein Endergebnis mitteilen: Alles dummes Gefasel und quirlige Scheiße!
  • Angst - ist nämlich nicht nötig. Jeder der an Deinem Ergebnis rum mault, kann Dich so oder so nicht leiden. Da ändert es auch nichts, wenn Du den perfektesten Schuh der Menschheitsgeschichte baust.
  • Teures Leder - mit ein bisschen Suchen findest Du sicher schöne Stücke, für bezahlbares Geld. Ich bin auch nicht Krösus und es klappt. Versuch es mit Zeug das kein modebewusster Mensch will... Jagdleder von Hirschen und Elchen etwa, mit Schußlöchern und Narben. Umso "rustikaler" sieht Dein Schuh aus.
 Der Bau 
Mein Schuh soll ein Futter aus Fleece haben. Das Zeug ist günstig, strapazierfähig und hält ordentlich warm.

Auf den Bildern siehst Du wie ich zuerst am Futter geübt habe, was ich später beim Leder genauso gemacht habe.

Zuerst legt man das Oberteil des Schuhs so auf den Leisten, dass es so faltenfrei wie möglich sitzt. Insbesondere an der Spitze ist das recht verzwickt. Deshalb benutzt man Nägel um den Stoff an der Sohle fest zu zwicken - also Nägel rein kloppen.

Das es an der Sohlenseite einige Falten gibt braucht einen hierbei nicht groß zu stören, solange es keine Kraterlandschaft wird, die quetschen sich schon platt. Aber an der "hübschen" Oberseite soll natürlich keine Falte liegen.

Es ist normal dass man ständig Nägel reinschlägt und wieder rauszieht. Ich habe in dem Buch gelesen dass man keine Skrupel haben soll und lieber zu viele Nägel als zu wenige nutzen möchte... ein Ratschlag, den ich nur bekräftigen kann.

 Alles überstehende Material wird dann möglichst bündig abgeschnitten und man erhält einen oben herum angenehm bespannten Pseudo-Schuh.

Das Segment in der Mitte der Sohle wird ebenfalls mit Futter besetzt sein - es gibt hier zig Bauformen. Die gängigste ist das Aufnähen einer Zwischensohle, auf die eine dämpfende Polsterlage folgt, auf die dann eine Sohle folgt die entweder bereits die Laufsohle darstellt, oder aber noch eine extra Sohle drüber kommt. In den Schuh kommt noch eine Sohle, jene, auf der man letztlich steht.

So ein Schuh ist also ein ganz schöner Schichtkuchen...

Man darf das Ganze jetzt nicht mit einem modernen Schuh, oder einem klassischen rahmengenähten Schuh verwechseln. Im wesentlichen handelt es sich hierbei eher um eine rustikale Abart eines Herrenschuhs. Zumindest passte das Bild im Buch zu meiner Methode.

Will man nun besagte Zwischensohle aufnähen, muss man zuerst die Sohle auf den Leisten bekommen, ohne die mühevoll gezogene Oberseite zu lösen.

In vielen Fällen wird das Oberteil mittels Band oder Gurt gehalten, oder aber in einen Spanner eingelegt... das alles habe ich nicht und im Buch wurde es so beschrieben:

"Der nun notwendige Schritt bedarf der gleichzeitigen Aufbringung von Zwischensohle und Entfernung der haltenden Nägel. Hierzu drehe man den Leisten auf dem Bock und greife mit der Linken das Oberleder, halte es nahe des Zwicks mit festem Griff und löse mit der Rechten den Zwick. Darauffolgend rollt der Daumen der Rechten die Zwischensohle über und die Finger der Linken halten nunmehr beide zugleich. Mit der Rechten platziert man den Nagel und treibt diesen mit kräftigen zügigen Schlägen in den Leisten ein."


Dem habe ich nichts wirklich sinnvolles hinzuzufügen.

Hat man es geschafft diese Sohle auf dem Leisten zu befestigen, sitzt das Ding so, wie es vernäht sein soll.

Ich habe neben meinem Futter einer Zwischensohle aus Ziegenleder angebracht - einfach weil ich damit der Übung halber anfangen wollte zu nähen.

Die Sohle habe ich mit einem einfachen Schlingstich venäht. Also der simpelste Stich den man sich vorstellen kann... wie der Überwendlich, nur eben mit Schlaufe.

Da ich in einigen Bildern und Sendungen in der Glotze schon sah, wie auch bei Schuhen mit Schablonen gearbeitet wird, habe ich mir kurzerhand aus Panzerband und Frischhaltefolie eigene Schnittmuster verfertigt.

Mein Schuh besteht aus Vorder- und Rückseite. Also Spann und Hacke sind zwei Teile. Ich habe mir diesen Schnitt von englischen Schuhen abgeschaut, die ich auf einem Ölgemälde gesehen hatte.

 Im Grunde geht es beim Lederschneiden ja darum, dort zu schneiden wo man es von der Struktur des Leders her am liebsten hätte, aber auch so wenig wie möglich Verschnitt zu haben. Da sind solche Muster sehr praktisch.

Also dann anzeichnen, nochmal nachmessen, dreimal im Kreis drehen und dann ausschneiden.

Letztlich näht man beide Stücke einfach aneinander. Ich hätte das ganze auch einfach aus einem Stück schneiden können - aber wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht, he?

In Wirklichkeit wollte ich auf diese Weise testen, wie sich das Hirschleder denn nun verarbeiten lässt. Da bietet eine solche Naht ganz gute Möglichkeiten.

Das Stechen mit der Ahle und anschließende Vernähen erwies sich als sehr simpel, um nicht zu sagen, spielend leicht. Das Leder ist sehr geschmeidig und von daher eigentlich wie ordinärer Stoff zu sehen... mit vegetabil gegerbetem wesentlich härterem Rind wäre das sicher anders geworden. Aber da ohnehin so gut wie alle Leder chromgegerbt sind, die man so sieht, ist das Zeug ein guter Einstieg gewesen.

Nun, der Vorgang ist im Grunde identisch. Auf den Bildern sieht man die Dämpfsohle aus grünem Lodenstoff hervor blitzen. Ich hatte noch Reststücke vom Poncho über.

Man passt also wieder auf Falten auf, zieht das Leder hübsch stramm, aber nicht zu stramm dass es speckig wird, über den Leisten und zwickt und zwickt und versetzt die Nägel wieder und irgendwann - ist das Ding glatt. Beim zweiten Schuh brauchte ich schon wesentlich weniger Nägel und Zeit. Es ist also reine Übungssache. Erinnert mich ans Schweifen, aus meiner Lehrzeit.
Man sitzt ewig dran und versucht Präzision zu erlangen und letztlich muss man einfach nur schnell und zügig arbeiten, dann fließt alles fast von selber.

Klingt jetzt sicher irgendwie erhaben, wenn ich das so schreibe... aber es ist wirklich nicht so schwer. Man sollte eben einigermaßen treffsicher hämmern können, aber das hab ich schon im ersten Lehrjahr schmerzhaft erlernen dürfen - da bin ich dem Hobbyisten wohl voraus.

 Ja nun und dann geht es ans Ahlen und Nähen. Ich hatte es erst mit einer Schusterahle versucht, aber die war mir zu grob und ihre Biegung war mir eher hinderlich. Also habe ich die Rundahle genommen und möglichst eng gestochen. Am Anfang passierte es mir noch, dass ich zu vorsichtig war und viel zu dicht am Rand stach, so das dass Loch ausriß. Aber das passiert eben zwei- dreimal und dann weiß man es fürs Leben.

 Vor einer halben Ewigkeit habe ich mal ein Segeltuch geflickt - das ist im Grunde identisch. Mit einer stumpfen Nadel klappt das Vernähen gut. Sicherlich hätte ich mich in irgendwelchen Nahtkünsten verdingen können, aber wozu? Nach eingehender Prüfung bin ich von der Haltbarkeit des Schlingstichs überzeugt.

Dann sieht das Ding schon fast einem Schuh ähnlich. Die Hacke wird dann geschlossen, wobei man das auch später machen kann. Ich habe beim zweiten Schuh ohne Leisten vernäht, was wesentlich einfacher ging. Aber beim Ersten war ich noch vorsichtiger.

Wenn man den Schuh dann vom Leisten ziehen muss, rutscht einem erstmal das Herz in die Hose, weil man dem Ding ordentlich Zug zumuten muss - er muss ja da runter und umgekrempelt werden.
Letztlich war meine Sorge aber unbegründet und er blieb heil. Auch nach dem zweiten und dritten Auf- und Abziehen ist er noch intakt.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie ich den Schaft anbringe. Zum Übergang fixiere ich die Lederstücke auf der Glattseite mit ordinärer Latexmilch, wie ihr sie sicher von Larpwaffen kennt. Hält super. Auf der glatten Seite nicht ganz so enorm, wie auf dem Velour, aber ausreichend um die Position zu bestimmen und anschließend zu nähen.

Man kann auch Lederkleber nehmen, sprich: ordinären PU Leim, der braucht aber, wie man es von Leim kennt, Druck zum Härten und Zeit. Beides war mir zu umständlich für diese Verbindung.

Auf dem letzten Bild ist der aktuelle Stand der Stiefel zu sehen. Sie haben noch eine Krempe aus Elch bekommen und Zierstück über dem Einschnitt auf dem Spann.

Wer jetzt einwirft: "Ey boah, die Sohle wird aba nich lang halten, män!" dem kann ich entgegenen: "Jo Alda, aber da kommt auch noch watt Gummi drüba und dann hält dat dank Kövulfix dann ewiglich so!"

Außerdem mangelt es mir noch an einem kleinen aber feinen Absatz,

(nein nicht so ein Absatz)

da sich das Ganze dann viel sinnvoller latscht... jenen Absatz nagele ich einfach drauf, aber natürlich von innen nach außen, weil sonst hat man irgendwann nen Nagel in der Ferse.

Schnürung kommt auch noch dran - wobei ich mich noch frage ob ich Lederriemen oder gedrillte Jutekordel benutze. Ist wohl Geschmackssache und ich tendiere zur Jute - ist so schön öko-trendy-hip.

Ich bin mir sicher das sich jetzt irgendwelche Authenttizitätsfanatiker vor Schmerzen auf dem Teppich bzw. Parkett winden und krampfhaft versuchen ihre Lungen mit Luft zu füllen... aber mir gefallen meine Stiefel und überhaupt alles was ich gemacht habe und alles übrige ist mir ziemlich egal.

Wenn ich Dir mit dieser Darstellung weiterhelfen konnte und Du vielleicht auch anfängst Schuhe zu fabrizieren, kannst Du mir ja Dein Ergebnis zeigen. Würde, mich zumindest, sehr freuen. Verzweifle nicht und habe Mut, dann klappt es auch. Wenns ein ehemaliger Fliegzeugmechaniker kann, kannst Du das dreimal.

In diesem Sinne,
Horrido!

Mittwoch, 12. August 2015

Stand August 2015

Nach knapp einem halben Jahr nun mal wieder eine Zusammenfassung des gesamten Projekts.

... bei der Hitze hatte ich keine Lust den ganzen Kram anzulegen, ein Bild als Nagual folgt später, wenn die Maske bemalt und behaart ist.

Fertig ist:
  • der Anzug, inkl. Fellbesatz an Schultern, Rücken und Armen.
  • der Schweif, inkl. Fellbesatz und Trägerplatte für den Rückenanschluß
  • der Lendenschurz, inkl. aller Verzierungen. Es muss nur noch ein Tunnel für den Schweif rein, zum zuknöpfen. Dessen Höhe und Ausprägung hängt aber von der Befestigung des Schweifs selbst ab. Also muss das noch etwas warten.
  • die dreieckige Umhängetasche, inkl. aller Verzierungen und Nähte.
  • der Lodenponcho, inkl. Kordeln, Ziernähte und Seilzug in der Kapuze.
  • die Grundmaske aus Latex, in Form und Dicke. Fehlt nur noch Bemalung mit gefärbtem Latex a la Airbrush, selbiges ich letzthin ausprobiert habe und was, trotz diverser Wutanfälle behufs Verstopfungen, einigermaßen sinnvoll klappte. Mit Pinsel würde es auch gehen, aber zuerst versuche ich es mit Luftpinsel.
Auf dem Bild nicht zu sehen sind die Buya-Kodizes die ich aus Papyrus anfertige, die tönerne Rechentafel der Buya, das Astronomische Winkelmaß, diversen Überlebenskünstler-Klimbim wie Feuersteine und gedrillte Grasschnüre, Schmuck und natürlich die Schuhe/Sandalen.

Bis auf die Maske ist alles große und wichtige fertig. Einiges muss noch zusammengeführt werden, wie eben der Schweif und der Anzug, aber das kommt demnächst dran.

Oben sieht man die Arbeit an den Kodizes. Die fertigen Stücke kommen dann in eine kleine Leinenstofftasche und dienen als Ratgeber und Showeffekt, wenn mal Ratlosigkeit herrscht. Ich mache derzeit noch Tests mit verschiedenen Stücken.

Erst wollte ich die Dinger auch aus Ton machen und sie, wie die Rechentafel als Rohbrand im Grill unter Kohlen herstellen - sähe sicher hübsch archaisch aus. Aber ist mir dann doch zu unhandlich und schwer. Die Tafel alleine ist ja schon ein ordentlicher Brocken. Zudem lässt sich das Zeug sehr schlecht bemalen, Papyrus ist da viel genügsamer - im Grunde wie Papier, nur brüchiger wenn trocken.

Was auch noch fehlt, sind die 8 Kalendersteine, die 20seitigen Würfel. Ich sinniere noch über deren Herstellung aus Ton. Derzeit favorisiere ich eine Pressform aus Holz, die ich mir leime und dann den Ton darin in Form presse.
Sicher könnte ich mir auch für überteuertes Geld irgendeine hochgelobte Masse kaufen und es daraus kneten... aber wozu? Terracotta ist so ziemlich das einfachste was man überhaupt brennen kann und dazu braucht man keinen Ofen. Das Zeug wurde schon vor Ewigkeiten in Feuerstellen in der Glut hergestellt, wieso also nicht auch im heimischen Grill? Funktioniert prima, man muss nur immer ordentlich und lange genug heizen.
Fünfzehn Jahre Survival-Praxis macht es möglich... und da sag' noch einer Überlebenstraining und LARP geht nicht zusammen.

Im Übrigen ist Rüdiger Nehbergs Survival-Übung ideale Grundvoraussetzung für jeden gestandenen LARP-Abenteurer. Ihr lernt alles das, was ihr so tunlichst "in ächt und foll doll ambiäntig" darstellen möchtet. Wenn ihr nur einmal Feuer gebohrt oder geschlagen habt, wisst ihr wie dankbar man am Abend vor dem Lagerfeuer sitzt. Ganz zu schwiegen von den Legionen an LARP-Jägern, die im echten Leben kaum ein Stück Fleisch essen können, ohne Gewissensbisse zu bekommen.
Aber tut der Welt einen Gefallen und haltet Euch von stumpfsinnigen kopflos herum rennenden und überall rein springenden Typen fern, die mit Vorname Bär heißen und einen auf dicke Hose im Fernsehen machen. Das ist wirklich lächerlich, da kommt selbst die liebloseste Darstellung nicht ran.

Wie auch immer...

So sieht es also derzeit aus. Wenn die Maske bemalt ist, kanns losgehen. Die ersten fertigen Bilder gibt es dann auch. Ich muss nur derzeit gegen einen Betrüger bei eBay prozessieren und bin deshalb ein wenig abgelenkt... jedoch werde ich immer Zeit zum Basteln finden.

Ach ja und zwei Ratten sind bei mir eingezogen...

... darf ich vorstellen: Rotuni und Farah. Die zwei bekommen bald Junge - in 3 - 4 Wochen etwa. Dann hab ich drei oder vier Ratten. Mehr passen nicht in den Käfig. Leider muss Rotuni dann jetzt bald sein Gemächt einbüßen, doch zumindest hatte er bislang Spaß damit.