Nagual

Mittwoch, 30. September 2015

Nagual 2.0

Was macht man, wenn man einen Buya fertiggestellt hat?
 - Richtig! Man macht gleich den Nächsten.

Das ist wie beim Reiten. Wenn man runter fällt, gleich wieder aufsteigen. Wobei man vielleicht vorher das Pferd um Erlaubnis fragen sollte.

Meine Vermutung ist ja, dass man als Bastler eine Art von Masochismus entwickelt, was die Qualen und Leiden bei der Arbeit anbelangt. Das ist im R/C Modellbau so, weshalb sollte es im LARP anders sein?

Fertig ist man ohnehin niemals und es gibt immer zig Dinge die verbessert werden könnten. Außerdem geht ja beständig jedes mal etwas zu Bruch.
Ein bisschen Schwund ist immer.

Den Kämpfen fiel zum Beispiel mein rechter Beinabschluss zum Opfer. Der Reißverschluss quittierte gen Con-Ende den Dienst *g*.
Gut das ich noch kurz vorher einen Gummizug eingenäht hatte, der hielt das Bein auf Position.
Deshalb hat man immer Nadel und Faden, Sicherheitsnadeln und Klebstoff dabei. Erst hatte ich 'ne Heftnaht drüber, aber die gab auch über kurz oder lang wiederum nach. Da retteten mich dann die Sicherheitsnadeln.

Ansonsten gab es wenig Verluste. Eine Ziernaht am Lendenschurz erlag ihren Verletzungen nach zähem Überlebenskampf, als ich das zweite Mal drauf latschte. Und einige Stellen der Latexmaske blättern ab, weil ich den Untergrund nicht ganz talkumfrei hatte, als die neue Schicht drüber kam.

Nichts was mich schockiert hätte.

Aber das ist so oder so erstmal nebensächlich, denn...

... Nagual bekommt eine Runderneuerung.

<-- "alte" Maske
neue Maske -->

"Ey, der Typ spinnt. Nu macht er gleich noch eine, dabei sah die andere ganz passabel aus!"

Zu meiner Verteidigung muss gesagt sein, dass ich weder mit der alten, noch mit der neuen Form zufrieden bin. :P

Aber es geht hauptsächlich um Passgenauigkeit und Tragekomfort. Außerdem ist mir bei der Alten der Mund etwas misslungen. Zudem waren die Kontaktflächen zum ankleben zu klein, insbesondere unter der Nase.
Deshalb sah es meist so aus, als habe Nagual gar keine Oberlippe.

Außerdem sind die Ohren (zu) asymmetrisch geraten und die "Mähne" möchte ich etwas weniger dunkel bepinseln... wenn ich es überhaupt nochmal tue.

Des weiteren hat Nagual jetzt ausgeprägtere Augenwülste über den Augen und bekommt dort jeweils zwei Tasthaare... macht ihn raubkatziger.

Gemacht wurde das Geraffel wie die andere Maske auch, eigentlich wie jede andere Latexmaske die man so kennt.

Ich persönlich weiß nicht wieso allen anderen Tierwesenbauern ihre Gipsköpfe kaputt gehen... weder meiner, noch der von Skal, ist beim Abnehmen der Masken, sowohl bei Latex als auch Linothorax, kaputt gegangen.
Und die Lino-Maske saß wirklich stramm... was hab ich an dem Ding zerren und dehnen müssen. Selbst die Wolfsnase aus Ton blieb heil.
Vielleicht einfach Glück.

Jedenfalls habe ich die alten Applikationen aus Ton entfernt und durch neue ersetzt.

Darauf kam dann wie üblich die Latexmilch, in mehreren Schichten. Insgesamt 5.
Zum Schluß in Grundierung (weiß) und dann in erster Deckschicht (ocker/gelb).

Als Farbe dient mir, wie bisher auch, schlichte Abtönfarben für 2,99 die Pulle. Bis die alle ist, hab ich 30 Naguals gegossen.

Am schwierigsten sind und bleiben die Zeichnungen. Aber ich glaube so langsam bekomme ich Übung darin. Es sieht auf jeden Fall anders aus als zuvor.

Schwer ist vor allem nicht zuviel zu machen. Weniger ist tatsächlich mehr.
Man neigt dazu viel zu viele Details aufbringen zu wollen und das erschlägt dann den Eindruck.


Hier sieht man auch, dass die Nasenwurzel dünner zuläuft.
Ein Kompromiss den ich aus praktischen Gründen eingehen musste. Eigentlich widerstrebt es mir, denn Katzen haben nunmal diese dicken Nasenrücken.

Es war ohnehin eine Gratwanderung, die Nase im ersten Versuch so dick zu machen... ich habe dadurch ausgesprochen wenig sehen können und es sammelte sich Schwitzwasser in den Augenhöhlen, weshalb ich ständig blinzeln musste.

Mit der neuen Form umgehe ich das Problem auf natürliche Weise, muss aber eben mit einer dünneren Nase leben. Dafür hat er ja immer noch die dicke schwarze Knolle vorne dran - is auch was wert.

Gut das die Buya sehr menschlich rüberkommen, sonst bliebe mir keine andere Wahl, als auch einen Kopf, wie bei Skals Ansatz, aus Lino oder Cobra anzustreben. Wobei es mich schon ganz allgemein juckt, auch irgendwann solch einen Kopf zu bauen.

Meine Empfehlung:
Macht mehrere Masken und sucht Euch dann die schönste für Euren Einsatz aus. Latexmilch ist so günstig und die Farben auch, da kann man ruhig aus den Vollen schöpfen.

Die erste Maske war noch der Horror. Die zweite hier habe ich an einem Abend fertig bekommen, ohne Stress... hab nebenher sogar entspannt Star Trek TNG schauen können. ^^

Demnächst probiere ich Gußtechniken aus, die fehlen mir noch im Repertoire.

Soviel für heute.
Und denkt immer daran: Mit dem Öl nicht sparsam sein!


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